Kunst im Karner - 9.-24. Juni 2007 - Maler & Medienkünstler
Johannes Deutsch - EVOLUTION und/oder SCHÖPFUNG ?

Übersichtsseite - Das aktuelle Programm - Biographie Johannes Deutsch - Eröffnungsrede von H. Bischof

  "Knotensäule", Logo von Kunst im Karner © Kunst im Karner - St. Othmar

Übersicht alle
bisherigen Ausstellungen

Kunst im Karner Fotos und Berichte

Gedenken an Lore Schanzer  
ausgestellte Werke von Johannes Deutsch

 9. Juni 2007 Vernissage und Eröffnung
10. Juni 2007 "Vision Mahler"
14. Juni 2007 Quatembergebet
                      "Bewahrung der Schöpfung"
16. Juni 2007 "Gottes Spuren in den Naturgesetzen
                      Prof. Walter Thirring
17. Juni 2007 "Bilder, Schöpfung, Wissenschaft, Ein Geologe                       im Garten Eden", Dr. Hans-Georg Krenmayr
20. Juni 2007 "Malerei und Neue Medien", Mag. Carl Aigner
22. Juni 2007 "Nacht der Poesie" veranstaltet von der
                      Literaturwerkstatt Mödling, Margareta Mirwald
                      Musik: Christian Hart und Michael Fischer
24. Juni 2007 "Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie",
                       Dr. Hubert Philipp Weber
Bücherkiste bei Kunst im Karner
VORSCHAU Kunst im Karner im September 2007 

CWD3ECK_a6_hd © Johannes Deutsch

Gedenken an 
Lore Schanzer
1927-2007

Lore Schanzer, Andrea Schubert & Doris Frass (v.l.n.r.) bei der 2. Ausstellung von Kunst im Karner im Juni 2005 @ Kunst im Karner - St. Othmar

Lore Schanzer im Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar

Workshop Tonbilder von Gipsgravuren im Juni 2006 @ Kunst im Karner - St. Othmar

Lore Schanzer im Rollstuhl bei Kunst im Karner im Juni 2006 @ Kunst im Karner - St. Othmar

Es war 2003, als Lore Schanzer Andrea Schubert und mich gefragt hat, ob wir uns vorstellen könnten, bei der Wiederbelebung eines Ausstellungsprojekts aus den 1970er Jahren verbunden mit dem Mödlinger Karner mitzumachen. Mit ihrer freundschaftlich-mütterlichen und überzeugenden Art hat sie nicht lange gebraucht und nach einer längeren Zeit der Vorbereitungsphase, in der sie uns mit kannenweise Tee und selbstgemachten Köstlichkeiten vor Verzweiflungstaten bewahrt hat, in die sie uns mitunter durch ihre impulsive und sprunghafte Art selbst getrieben hatte, konnte im Herbst 2004 die erste Ausstellung mit dem großen Christusbild von Josef Mikl eröffnet werden. 
Die unerwartet große Zahl an Besuchern, es waren mehr als 1.000 an drei Wochenenden im Karner, hat der Idee und damit Lore Schanzer recht gegeben. Auch die nächsten Veranstaltungen waren ähnliche Erfolge und wir drei wurden immer mutiger in der Auswahl der Künstler und der Rahmenprogrammpunkte.
Dann kam im Herbst 2005 der große Rückschlag: eine massive Gehirnblutung stoppte den bis dahin ungebrochenen Tatendrang der über 80jährigen und bedeutet auch für KIK eine Umorientierung. 
Schnell war uns aber klar, dass wir mithilfe der nun dazugekommenen Schwester von Andrea Schubert, Martina Klein, die Arbeit mit 2 Ausstellungen im Jahr im Sinne von Lore weiterführen wollen. Die 4. und 5. Vernissage besuchte Lore dank der Hilfe ihres unermüdlichen Gatten Dr. Alois Schanzer noch im Rollstuhl, die heutige Ausstellungseröffnung kann sie nicht mehr mit irdischen Augen wahrnehmen: 

Lore Schanzer @ Kunst im Karner - St. OthmarLore Schanzer ist vor eineinhalb Wochen gestorben. 
Sie hat nicht nur Generationen von Schülern in Mödling begleitet, sondern auch im Kulturleben Mödlings viele nachhaltige Impulse gesetzt und ich bitte Sie nun, im Gedenken an diese starke und visionäre Persönlichkeit eine kurze Zeit innezuhalten.
(Doris Frass bei ihrer Eröffnungsrede am 9.6.2007)

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9. Juni 2007

Vernissage
Johannes Deutsch

Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

Johannes Deutsch und Doris Frass @ Kunst im Karner - St. Othmar

Johannes Deutsch ist der vielleicht nicht allen geläufige Name eines international sehr bekannten und anerkannten Künstlers, der im Bereich der sogenannten Neuen Medien schon sehr früh Erfahrungen gesammelt hat. Als gebürtiger Linzer hat Johannes Deutsch seine künstlerische Laufbahn in Wien und Frankfurt begonnen und 2002 erstmals bei der Ars Electronica mitgearbeitet und die sich ständig erweiternden Möglichkeiten der Bildbearbeitung mittels Computer für seine Ausdrucksmöglichkeiten genutzt. 
(Doris Frass bei der Eröffnung am 9. 6. 2007)

Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

Web-Tip:
Bericht über Kunst im Karner auf stephanscom.at
hier...

Doris Frass bei der Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar

Hubert Rinner spricht für den Rotary Club Mödling @ Kunst im Karner - St. Othmar

Das Schlagwort Evolution ist spätestens seit dem Artikel von Kardinal Schönborn in der New York Times nicht mehr ohne die gleichzeitige Nennung des biblischen Schöpfungsberichts denkbar. Wiewohl hierzulande dieses Thema nicht so emotional besetzt ist wie in manchen fast fundmentalistisch zu bezeichnenden Bundesstaaten der USA, wo erst in den 50er Jahren des 20. Jhdts die Darwin`sche Evolutionslehre unterrichtet werden durfte, ist für einen gläubigen Christen die Anerkennung der fast zwingend logisch erscheinenden Evolutionstheorie und gleichzeitig der Glaube an den einen Schöpfergott zumindest eine intellektuelle Herausforderung. Dies sozusagen unter einen Hut zu bringen bedarf einer intensiven Auseinandersetzung sowohl mit den Dogmen der Naturwissenschaften als auch mittels Exegese. 
Unser Rahmenprogramm soll helfen, über Vorträge von Top-Naturwissenschaftern wie Prof. Walter Thirring bis hin zu einer eingehenden Erläuterung aus schöpfungstheologischer Sicht durch AssProf. Hubert Weber vom Institut für Theologie der Spiritualität Ihren Blick zu schärfen und näher zur Wahrheit in diesen Fragen zu kommen und nicht zuletzt Einblick in die unterschiedlichen Möglichkeiten der Bibelauslegungen in Kreationismus und Intelligent Design zu gewinnen.
(Doris Frass bei der Eröffnung am 9. 6. 2007)
Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar @ Kunst im Karner - St. Othmar
In seiner Eröffnungsrede begann Dr. Hartwig Bischof, Philosoph und Theologe, dass bereits der Prophet Ezechiel über die Frage Evolution und/oder Schöpfung nachgedacht hatte: vertrocknete Gebeine oder Fleisch bedeutet dass sowohl Evolution und Schöpfung ihre Berechtigung haben. Die Arbeitsweise von Johannes Deutsch hat sehr viel mit Evolution und/oder Schöpfung zu tun. Deutsch hat sich nicht gegebenen Grafik-Softwareprogrammen unterworfen, sondern eigene Programme entwickelt, dass die Bilder seiner künstlerischen Vorstellung entsprechen. 
"Gesichte", die als Schattenbilder dann entstehen, sind ihm wichtiger als "Gesichter". Beim Werk von Johannes Deutsch kann die Frage "und" oder "oder" keine Streitfrage wie zwischen Naturwissenschaft und Religion sein, die Antwort aus seinen Bildern lautet eindeutig "und".

Voller Text der Eröffnungsrede, erschienen in "Die Furche" hier...

Dr. Hartwig Bischof @ Kunst im Karner - St. Othmar Pressefoto: Dr. Hartwig Bischof, Andrea Schubert, Doris Frass, Pfarrer Richard Posch, Bürgermeister Hans Stefan Hintner, Johannes Deutsch, Pfarrer Klaus Heine (v.l.n.r.) @ Kunst im Karner - St. Othmar
Bürgermeister Hans Stefan Hintner erinnerte sich an das erste persönliche Zusammentreffen mit der kürzlich verstorbenen Initiatorin von Kunst in Karner, Lore Schanzer. Von Anfang an fand er die Idee "zeitgenössische Kunst auf einem hohen Niveau im ältesten Gebäude von Mödling zu präsentieren" als sehr gut und bedankte sich beim Organisationsteam von Kunst im Karner für die unglaubliche Bereicherung für die Stadt Mödling.
Julian Loibl am Saxophon @ Kunst im Karner - St. Othmar Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar
Julian Loibl umrahmte mit dem Saxophon musikalisch die Vernissage und begeisterte mit seinen freien Improvisationen alle Besucher.
Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar Eröffnung @ Kunst im Karner - St. Othmar
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Im Karner gezeigte Werke von
Johannes Deutsch:

Die hier im Karner gezeigten Bildserien gehen von konventionellen Ölgemälden aus, die am PC weiterbearbeitet und verfeinert wurden, bis sie den Intentionen des Künstlers entsprochen haben. Ausgangspunkt für sämtliche Darstellungen waren Porträts des damals etwa 7jährigen Sohns des Künstlers. 
Es war für uns fast zwingend, diese Darstellungsserie mit Evolution in Zusammenhang zu bringen, entwickeln sich doch aus vorerst amorphen Formen gesichtsähnliche Konfigurationen. 
(Text Doris Frass)

Kunst im Karner - St. Othmar @ Johannes Deutsch Kunst im Karner - St. Othmar @ Johannes Deutsch
Kunst im Karner - St. Othmar @ Johannes Deutsch Kunst im Karner - St. Othmar @ Johannes Deutsch
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10. Juni 2007

Vision Mahler
(Film) Visuelle Umsetzung von Mahlers 2. Sinfonie in Zusammenarbeit mit Ars Electronica Future Lab in einer Aufnahme des WDR)

"Vision Mahler" Artist´s Edition - © Johannes Deutsch & Arthaus Musik
 
 
Web-Tip:
Link zur Webseite von Johannes Deutsch mit vielen Bildern von "Vision Mahler" hier... 

 

Johannes Deutsch erzählte nach der Präsentation des Filmes "Die interaktive Visualisierung der II. Sinfonie von Gustav Mahler, Vision Mahler Artist´s Edition" den interessierten Besuchern bei Kunst im Karner viele Details über die Entstehungsgeschichte des Projekts, das der Westdeutsche Rundfunk in Auftrag gab.

Vision Mahler - Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

Vision Mahler - Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

Es ist überraschend, dass dieser DVD-Launch am 5.4.2007 im Museum der Moderne Salzburg nicht mehr Publicity bekommen hat, stellt er doch in der Medienwelt ein absolutes Novum dar und erlaubt sozusagen einen Blick "in die Zukunft des Fernsehens". Experten sagen nämlich voraus, dass das Fernsehen in seiner heutigen Form bereits in den nächsten 10 Jahren der Vergangenheit angehören wird. Technisch ist interaktives Sehen und damit individuelle Programmgestaltung absolut machbar.
Vision Mahler - Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar Vision Mahler - Johannes Deutsch @ Kunst im Karner - St. Othmar

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14. Juni 2007

zu der Quatember-Seite auf www.othmar.at

Gebet für eine Welt

zu der Eine-Welt-Gruppe-Seite auf www.othmar.at
Nähere Infos hier...

Mit dem Quatembergebet und der Quatembersammlung unterstützen wir Menschen in der sogenannten "Dritten Welt".

In Wirklichkeit gibt es aber nur "Eine Welt", eine Erde auf der alle Menschen ihre Heimat haben. Wir möchten dieses Miteinander, diese "eine Welt" bewusst leben.

Mit den Geldspenden werden folgende Projekte unterstützt:
 
Nigeria:

Menschen in Nigeria erhalten "Hilfe zur Selbsthilfe" in Form von Wasserfiltern, Ackerbau und Bildung von Genossenschaften. Die Selbstverwaltung und Selbsterhaltung wird dabei besonders angestrebt. 
Südindien
In Südindien sind Frauen noch stark unterdrückt. Deshalb unterstützen wir besonders die Ausbildung für junge Frauen zu Wirtschafterinnen (Näherinnen, Köchinnen).

Das unterstützte Projekt in Mexiko City ist abgeschlossen. Als Dank wurden uns Musik CDs geschickt, die sich jeder mitnehmen konnte.

Quatembergebet im Karner "Bewahrung der Schöpfung"
Zu diesem Gebet im Karner durfte Andrea Coulon diesmal erstaunlich viele Christinnen und Christen, sowie einige "neue" Gesichter begrüßen, die an diesem warmen Sommerabend den Weg in den Karner gefunden hatten. 
Impuls: Schöpfung, was ist das?
Nach dem Eingangslied erklärte Andrea uns: Die Elemente Erde-Feuer-Wasser-Luft, die in Glasschalen am Altar standen und herumgereicht wurden. 
Sichtbar sind diese 4 Elemente in Natur-Energie-Nahrung-Lebensatem.
Am Altar die Dreifaltigkeits-Kiste und in den Glasschalten die Elemente Erde-Feuer-Wasser-Luft, Sinnbild für Natur-Energie-Nahrung-Lebensatem @ Kunst im Karner - St. Othmar
Unter dem Altar, verbunden mit der Erde Sicherheit-Lebenskraft-Existenz-Spiritualität. @ Kunst im Karner - St. Othmar Hinter diesen Elementen stehen "unsichtbar" im übertragenen Sinn Sicherheit-Lebenskraft-Existenz-Spiritualität.

Als Lesung lasen wir hintereinander die Schöpfung, Genesis 1,1-11,9 , den Anfang der Bibel.

Jetzt wurde die "Dreifaltigkeits-Kiste" herumgegeben, jeder schaute einzeln hinein und sah im Spiegel sich selber.
Wir alle sind Schöpfung Gottes.

Bewahrung der Schöpfung heißt: achtsam, aufmerksam, behutsam mit der uns von Gott anvertrauten Schöpfung Erde, Wasser, Tiere, Pflanzen, Natur, Menschen..... umgehen. 
Angefangen bei mir und meiner Umgebung bis zu den Menschen auf der ganzen Welt.
Bewahrung der Schöpfung ist vielfältig, wie die Schöpfung selbst. Mülltrennung, Wiederverwertung, Verzicht auf mehrere Flugreisen im Jahr, Verzicht auf's Auto für bestimmte Wege, Stromanbieter wählen, Strom sparen, Lebensmittel aus der Umgebung kaufen, Fair-Trade Produkte konsumieren.....

Gott hat uns aus Liebe seine Schöpfung anvertraut - er hat uns als Krone der Schöpfung erschaffen - ein großes Geschenk, das auch große Verantwortung verlangt.

Quatembergebet "Bewahrung der Schöpfung" am 14. Juni 2007 im Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar

"Bewahrung der Schöpfung" am 14. Juni 2007 im Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar

Nach dem Lied "Sonnengesang" beteten wir noch gemeinsam, Hand in Hand um den Altar das Vater Unser. Als Abschluss erbat Andrea den Segen Gottes für uns alle.
(Vorbereitung Andrea Coulon, Text & Fotos Gerhard Metz)

 
Mehr über Quatember auf www.othmar.at hier

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16. Juni 2007
"Gottes Spuren in den Naturgesetzen", 
Dr. Walter Thirring

@  WalterThirring

Unter anderem auf seiner Forschung fußt die Idee des Intelligenten Designs, wie sie Kardinal Christoph Schönborn vertritt. Aber Thirring wäre nicht Naturwissenschaftler, würde er nicht auch bei dem Thema um Präzision ringen. „Kreationismus ist Blödsinn. Gott mogelt nicht dauernd, damit seine Schöpfung immer den weniger wahrscheinlichen Weg geht. Denn die Evolution geht tatsächlich unwahrscheinliche Pfade – es gibt nämlich viel mehr Wege ins Chaos.“ Es braucht Naturgesetze, um die Schöpfung in richtige Bahnen zu lenken, „wenn man will, dann kann man sagen, dass Gott die Naturgesetze geschaffen hat. Es gibt einen intelligenten Plan in der Natur. 
Der Wiener Professor Walter Thirring, mathematischer Physiker von Weltrang, dessen Buch über "Gottes Spuren in den Naturgesetzen" nicht nur Kardinal Schönborn beeindruckt hat, ist immer tiefer in die Mikrophysik eingedrungen – bis dorthin, wo die heute bekannten elementarsten Grundgesetze aller Materien an ihre Grenzen gestoßen sind. Er findet dort erklärungsbedürftige Koinzidenzen, über deren Ursprung die Wissenschaft heute nichts sagen kann. Die Naturwissenschaften stützen weder die Hoffnung auf ein in seiner Reichweite unbegrenztes menschliches Erklärungsvermögen, noch die Ahnung, auf die Spuren eines Schöpfers gestoßen zu sein.
(aus Theorie oder Glaube von Peter Markl, Wiener Zeitung)
Begrüssung von Professor Thirring durch Doris Frass @ Kunst im Karner - St. Othmar Doris Frass konnte an diesem Abend Prof. Walter Thirring im wirklich vollen Karner begrüßen. Professor Thirring oder das Thema "Gottes Spuren in den Naturgesetzen" lockte besonders viele Besucher in den Karner.
Urknall
Professor Thirring erklärte am Anfang, dass man lange Zeit geglaubt habe die Sterne stehen fix. Tatsächlich expandiert das Weltall und damit alle "Fixsterne". Aus der Expansion erklärt sich die Urknalltheorie. Eine Spur Gottes erkennt Thirring in der "richtigen Anfangsgeschwindigkeit" des Urknalls. Diese war lange Zeit ein wissenschaftliches Rätsel. Es ist zwar durch die Naturgesetze erklärbar, aber nicht logisch oder erzwungen. Wirklich erklärbar vielleicht nur durch "von einer höheren Macht" geregeltes "timing".
Lebensalter der Sterne
In der Mitte der Sterne herscht eine unglaublich hohe Dichte und Temperatur. Die Gravitation hält den Stern stabil zusammen in dessen Mitte "Kernenergie" betrieben wird, wie Fritz Houtermanns 1928 entdeckte. Aber warum ist die Lebensdauer eines Sternes nicht nur ein  paar Millionen Jahre, sondern Milliarden Jahre - zeitliche Vorraussetzung für die Entstehung von Leben auf Planeten?
Nach Meinung von Thirring kein Zufall, sondern von "Gott so gewollt".
Supernova
das heißt die Explosion und Sterben eines Sternes ist Notwendigkeit, dass die im Inneren eines Sternes über die lange Lebensdauer ausgebrüteten schwereren Elemente nun ins Weltall freigesetzt werden. Vorraussetzung, dass es im All nicht nur Wasserstoff und Helium, die leichten Elemente gibt.
Stabilität der Planetenbahen
Newton, der in seiner Gravitationstheorie erstmals die stabilen Bahnen erklärte, glaubte noch, dass Engel in die Mechanik der Planeten eingreifen.
Warum sind die Bahnen so stabil?
"Durch die Anfangsbedingungen und einen intelligenten Plan. "
"Gottes Spuren in den Naturgesetzen" @ Kunst im Karner - St. Othmar
"Gottes Spuren in den Naturgesetzen" @ Kunst im Karner - St. Othmar
"Gottes Spuren in den Naturgesetzen" @ Kunst im Karner - St. Othmar

Schlussresumee:
Der Mechanismus, der sich durch sehr viele Zufälle immer wieder justiert und stabil funktioniert, muss "intelligent" sein, d.h. "von Gott geschaffen". Dazu gehören auch die Naturgesetze, die quasi gottgeschaffen sind und bis heute nur teilweise von Menschen entdeckt und festgestellt wurden. 

Wir erlebten bei Kunst im Karner einen weltweit berühmten Wissenschaftler, der meinte, "Die Wissenschaft hat meinen persönlichen Glauben eher gefestigt."
Nach dem interessanten Vortrag von Professor Thirring, dem auch physikalische Laien durchaus folgen konnten, stand er noch den Besuchern für Fragen zum Thema "Gottes Spuren in den Naturgesetzen" zur Verfügung. 
(Mitschrift & Fotos Gerhard Metz)

"Gottes Spuren in den Naturgesetzen" @ Kunst im Karner - St. Othmar

In Einsteins Fußstapfen
Der Wiener Physiker Walter Thirring ist einer der letzten lebenden Forscher, die Einstein gekannt haben. Als junger Assistent traf er das Genie erstmals 1953 in Princeton.
Bereits im Jahr 1918 hatte sein Vater Hans in Anschluss an Albert Einsteins Relativitätstheorie die Behauptung aufgestellt, dass ein Körper in Bewegung ein anderes Gravitationsfeld erzeugt als in Ruhe - dieser so genannte Lense-Thirring-Effekt wird dieser Tage gerade experimentell bestätigt. Thirring senior war es auch, der einen internationalen Protest mitorganisierte, als Einstein 1933 von den Nazis aus der Preussischen Akademie der Wissenschaften hinausgeworfen wurde.
Zwanzig Jahre später traf sein Sohn Walter das erste Mal mit Albert Einstein in dessen Exil in Princeton zusammen. Trotz seiner Jugend - Thirring junior war 26 Jahre alt - konnte er einen beeindruckenden Lebenslauf vorweisen: Das Studium der Physik, das er kriegsbedingt ohne Reifeprüfung begonnen hatte, schloss er 22-jährig mit Auszeichnung ab. Unmittelbar danach bekam er es mit gleich drei Physik-Nobelpreisträgern näher zu tun: Ab 1949 arbeitete er für je ein Jahr bei Erwin Schrödinger in Dublin, bei Werner Heisenberg in Göttingen und bei Wolfgang Pauli in Zürich. Nach einem weiteren Jahr als Assistent an der Universität Bern übersiedelte Thirring 1953 nach Princeton und lernte dort den um 48 Jahre älteren Albert Einstein kennen.
(Originaltext: Die Lehren der Berner Bären, Klaus Taschwer, freier Wissenschaftsjournalist in Wien)

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17. Juni 2007
"Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden"
Dr. Hans-Georg Krenmayr (Geologischen Bundesanstalt)

Dr. Hans-Georg Krenmayr @ Kunst im Karner - St. Othmar
Thesen zum Verhältnis von Naturwissenschaft und Schöpfungstheologien:

1. Die Naturwissenschaften ernst zu nehmen ist eine Forderung der Vernunft
2. Religiöse Aussagen ernst zu nehmen ist eine Frage des Glaubens.
3. Religiöse Überzeugungen nicht pauschal als unvernünftig abzuqualifizieren ist eine erkenntnistheoretisch klar begründbare Forderung der Vernunft, unabhängig von der eigenen weltanschaulichen Position.
(aus Präsentation Krenmayr)

Fünf Gründe für die Naturwissenschaft bescheiden zu sein!

1. Das Prinzip der Objektivierbarkeit hat eine thematische Einschränkung zur Folge.
2. Das reduktionistische Forschungsprogramm blendet viele wichtige Fragestellungen unfreiwillig aus.
3. Es gibt in den Naturwissenschaften „falsche“ Theorien die oft nur in geschichtlichen Zeiträumen überwunden werden.
4. Der menschliche Erkenntnisapparat ist aus evolutionsbiologischer Sicht nicht für die Erkenntnis der multidimensionalen Gesamtwirklichkeit optimiert.
5. Das Gödel'sche Unvollständigkeitstheorem:
 - Es gibt kein mathematisches System in dem alle ihm angehörenden Sätze beweisbar sind. 
 - Es gibt keine Möglichkeit die Welt auf naturwissenschaftliche Weise vollständig, richtig und widerspruchsfrei zu beschreiben.
(aus Präsentation Krenmayr)

Der Geologe und evangelische Christ Hans Georg Krenmayr trat als Betroffener zum Thema der Evolution an und hielt einen sehr interessanten Vortrag, der mit 25 Powerpointseiten illustriert war. Seiner Ansicht nach kann man / er der Frage Bibel versus Naturwissenschaft nicht ausweichen.

"Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar

Im Laufe der Entwicklung wurde die christliche Erkenntnisgeschichte von den Alltagserfahrungen der gläubigen Menschen geprägt. Während im Mittelalter etwa Naturwissenschaft und Philosophie als "Wasserträger" des Glaubens dienten, kommt es heute durch den methodischen Atheismus fast zum Zwang zum "aufgeklärten Monotheismus". Zu den Lösungsmöglichkeiten erklärte Krenmayr u.a., dass es viele Wege gäbe, von denen einige sicher in die falsche Richtung gehen - wenn etwa die Kreationisten das Gotteswort wörtlich verstehen und daher die Naturwissenschaft angreifen, oder aber die Anhänger des Intelligent Design den Anspruch erheben eine naturwissenschaftliche Theorie zu sein. Auch ist die Diskussion, die der Wiener Erzbischof belebt hat, nicht ganz glücklich gelaufen. Er bezichtigt die Naturwissenschaft pauschal der Ideologie, aber diese versuche ja nicht Gott weg zu erklären, sondern sich auf andere Gebiete zu beschränken - metaphysische Fragen werden nicht bearbeitet und metaphysische Erklärungen nicht zugelassen.
Für den Geologen ist es eine wichtige These, dass sowohl die Naturwissenschaft ernst genommen werden muss, andererseits auch die religiösen Aussagen als Fragen des Glaubens.

"Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Er plädierte auch vehement dafür, dass es auf allen Seiten mehr Bescheidenheit geben müsse, und kam mit einer sehr interessanten Theorie von der Weltsicht, er nennt sie das GUCKLOCHMODELL: die Weltkugel dient als Modell für die Gesamtwirklichkeit. Da finden wir keinen Zugang. Deshalb schaut das "religiöse Auge" mit (s)einem bestimmten Blick auf das System wie durch ein Guckloch, ebenso das "naturwissenschaftliche Auge".  Gucklochmodell - Glaube @ Dr. Hans-Georg Krenmayr
Gucklochmodell - Naturwissenschaften @ Dr. Hans-Georg Krenmayr So sehen beide die Welt aus ihrer Sicht, eben Ausschnitte, aber nicht die Gesamtwirklichkeit. Es sollten aber in aller Bescheidenheit eben beide Gucklöcher genützt werden - das religiöse ist für das Seelenheil wichtig, das andere brauchen wir aber für Naturwissenschaft und Technik.
"Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Bilder, Schöpfung, Wissenschaft - Ein Geologe im Garten Eden" @ Kunst im Karner - St. Othmar
In der Heiligen Schrift sind die ewigen Wahrheiten, deren Wahrheitsinhalt aber jede Generation jeweils sich neu suchen und formulieren muss. So heißt es ja auch " Meine Wege sind nicht eure Wege…spricht der Herr…" und "…der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft…"
Gucklochmodell - Glaube & Naturwissenschaften @ Dr. Hans-Georg Krenmayr Krenmayr will keineswegs vereinnahmen, sondern zum Nachdenken einladen, was ihm nach der angeregten und tiefsinnigen Diskussion zu schließen, auch gelungen ist - vielleicht tun das auch manche Christen, die höhere Ämter inne haben, oder meinen, sie besäßen die Wahrheit für sich!
Verbindend soll auch das STAUNEN sein.
(Text & Fotos Josef Schubert)

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20. Juni 2007
"Malerei und 
Neue Medien", 
Dir. Mag. Carl Aigner

Carl Aigner @ Kunst im Karner - St. Othmar

Mag. Carl Aigner, Direktor des NÖ Landesmuseums in St. Pölten, für den nach eigenen Aussagen Kunst nicht nur lebenswichtig ist, sondern der "seine Kunst in der Kunstvermittlung sieht" und der dementsprechend ausgebucht ist mit Vorträgen, Seminaren und eben Ausstellungseröffnungen hat über eines seiner Spezialgebiete, nämlich die sogenannten "Neuen Medien", erzählt.

Neben Kunstgeschichte hat Carl Aigner auch Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaften in Salzburg studiert und sich vor allem als Imagologe einen Namen gemacht (die Imagologie oder Bildwissenschaft betrachtet das Bild als grundsätzlich menschliches, nicht nur ästhetisches oder künstlerisches Phänomen).

Seine Publikationsschwer-
punkte sind neben Fotografie und Neue Medien die Gegenwartskunst im allgemeinen. Dem breiten Publikum wurde er als Direktor der Kunsthalle Krems ein Begriff, die er 1997 bis 2003 leitete.

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Carl Aigner lud mit seinem Vortrag zum Thema "Malerei und Neue Medien" ein, eine "Reise ins Land der besseren Erkenntnis" (© Paul Klee) mit ihm zu unternehmen. In einem Parforce-Ritt durch die neuere Kunstgeschichte erstand v.a. vor dem geistigen Auge des Betrachters ein wahres Feuerwerk an technischen und damit auch künstlerischen Neuerungen, denn die ursprünglich geplante Powerpoint-Präsentation musste kurzfristig auf eine kleine Auswahl an Diapositiven umgestellt werden, was aber der Begeisterung der Zuhörer und der Intensität der Darbietung keinen Abbruch tat. 

"Malerei und Neue Medien" @ Kunst im Karner - St. Othmar Für Aigner stellt die Erfindung und Weiterentwicklung der Photographie eine unglaubliche Zäsur in der Kunstentwicklung dar, vergleichbar nur mit der Einführung der Zentralperspektive in der Kunst der frühen Neuzeit. Wie damals waren auch im 19. Jhdt. massive gesellschaftliche Veränderungen dafür ausschlaggebend, ist doch die Arbeit der Künstler immer in einem direkten Zusammenhang mit den Problemstellungen und -lösungen ihrer Zeit zu sehen.
 
War in der Renaissance die Darstellung und damit auch Überwindung des Raumes vorrangig, stand mit dem Beginn der Industrialisierung der Faktor Zeit plötzlich im Mittelpunkt des Interesses: die ersten Eisenbahnfahrpläne erreichten eine Disziplinierung der Menschheit durch Zeit, gleichzeitig erfolgte eine ungeahnte Beschleunigung der Gesellschaft, die auch bildlich darstellbar gemacht werden musste.

Die Photographie, "erfunden" oder besser gesagt anwendbar gemacht durch Daguerre 1839 in Paris, bietet auf den ersten Blick das erste absolut getreue Abbild der Natur, was dem Bestreben nach Realismus in der Kunst der ersten Hälfte des 19.Jhdt genau entspricht. Doch schon in den ersten erhaltenen Aufnahmen mit noch stundenlanger Belichtungsdauer wird gleichzeitig klar, dass Photographie auch genau das Gegenteil ist, nämlich Abstraktion der Realität. Das Beispiel der sehr frühen photographischen Aufnahme eines nahezu menschenleeren Pariser Boulevards, auf der nur zwei Personen, nämlich ein Schuhputzer und sein Kunde zu sehen sind, macht das deutlich: alle sich bewegenden Personen und Fahrzeuge wurden bei der früher notwendigen extrem langen Belichtungsdauer nicht abgebildet, dadurch scheint die Straße menschenleer zu sein!

Machte die Photographie zuerst verständlicherweise vor allem der Porträtmalerei durch den Zeitfaktor zu schaffen, gab es umgekehrt auch viele Impulse für die Weiterentwicklung der Malerei. Der sogenannte "photographische Blick", ein zufällig erscheinender Bildausschnitt mit am Bildrand angeschnittenen =fragmentarisierten Gegenständen oder Personen, wurde erst durch die Photographie möglich. Auch die über Jahrhunderte gehende Diskussion, wie ein galoppierendes Pferd wirklich aussieht, konnte erst durch die photographischen Bewegungsstudien von Mullbridge gelöst werden. 
"Malerei und Neue Medien" @ Kunst im Karner - St. Othmar
"Malerei und Neue Medien" @ Kunst im Karner - St. Othmar
"Malerei und Neue Medien" @ Kunst im Karner - St. Othmar
"Malerei und Neue Medien" @ Kunst im Karner - St. Othmar
 

  

Kubismus: 1907 malte Pablo Picasso ein Gemälde, das einen Wendepunkt in der Kunst darstellte: Les Demoiselles d'Avignion @ Pablo Picasso
 
Abstrakte Kunst: Improvisation Nr. 31, 1913  @ Wassily Kandinski
 
Die Fotografin Cindy Sherman widmet sich in der fotografische Bearbeitung der Madonna von Melun von Jean Fouquet 1452 diesem Thema. Aus der Sherman- Serie history portraits untitled #216. Sherman ist ihre eigene Darstellerin und schlüpft in die Rolle der Madonna, die nur noch vom Namen und von einigen symbolischen Zitaten her Ähnlichkeit zur Madonna von Fouquet hat @ Cindy Sherman

Der seit dem Ende des 19. Jhdts. immer wiederkehrende Ruf "Die Malerei ist tot!" musste natürlich bei den Malern eine Gegenreaktion auslösen, wollten sie ihre Existenzberechtigung behalten. Dass dies oft durch Integration und Anwendung neuester naturwissenschaftlicher Erkenntnisse wie z.B. bei den Impressionisten mit der Technik der Farbzerlegung der Fall war, ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, wie überhaupt die ständigen Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und künstlerischer Ausdrucksweise oft nur schwer nachweisbar sind, wiewohl sie aus einleuchtenden Gründen permanent vorhanden sein müssen. Entwicklungen der Malerei wie Kubismus oder Futurismus zu Beginn des 20. Jhdts. wären ohne die Photographie und das dadurch veränderte Wahrnehmungsvermögen nicht möglich gewesen.

Auch die Anwendung der Röntgentechnik hatte weitreichende Auswirkungen auf das Kunstschaffen, machte es doch für das menschliche Auge Unsichtbares plötzlich sichtbar. Als parallele Entwicklung dazu muss die Entdeckung des Unbewussten durch Freud und Einsteins Relativitätstheorie gesehen werden. Die Malerei reagierte darauf mit Expressionismus, Konstruktivismus und in weiterer Folge Abstrakter Kunst.

Strömungen wie Neue Sachlichkeit und Surrealismus können direkt mit Photographie und Film in Zusammenhang gebracht werden. Eine Inversion war durch den Photorealismus der 1960er Jahre zu beobachten: Photographie wurde mit Mitteln der Malerei dargestellt, dieser Brückenschlag zum 19. Jhdt. wird wiederum z.B. durch Cindy Shermans photographische Nachstellung altmeisterlicher Gemälde umgekehrt.
 

Eine weitere tiefgreifende Zäsur stellte die Digitalisierung des Bildes ab den 1980ern dar: aus einem materiellen Abbild wurde ein immaterielles, elektronisches Bild, das beliebig veränderbar bleibt. Nach der Malerei war nun auch die Photographie tot, hieß es. In Wirklichkeit befand sich die Kunst nun wieder in einer prä-photographischen Ära, was auch die so oft totgesagte Malerei neu belebte (Neue Wilde in den 1980ern).

Vernetzbarkeit des Bildlichen, Hybridität, Crossover sind nun die neuen Schlagworte, die in den ausgestellten Werken von Johannes Deutsch deutlich werden: aus der Malerei kommend, photographisch hybridisiert, digital bearbeitet, vom Bildschirm abphotographiert, ausgedruckt stellen die Bilder eines menschlichen Gesichts die Frage "Was ist heute ein Mensch/Subjekt?" Parallel zu Gen- und Biotechnologien, die Vergänglichkeit des Lebens in Frage zu stellen scheinen, versucht der Künstler Schritt zu halten mit den aktuellen Entwicklungen. Nur mit einer für heute gültigen Bildsprache kann er vielleicht schon vor der Wissenschaft Antworten auf die aufgeworfenen Fragen finden.

Der so gern kritisierte "Erklärungsbedarf für die Kunst von heute" war für die breite Masse immer gegeben und wälzt in Wirklichkeit die heutige allgemeine Überforderung mit der immer rascheren technischen Entwicklung auf die Kunst ab.
(Text Doris Frass, Fotos Josef Schubert)

Italo @ Johannes Deutsch
3ECK_a5_f2 @ Johannes Deutsch

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22. Juni 2007
"Nacht der Poesie" veranstaltet von der Literaturwerkstatt Mödling (Leitung: Margareta Mirwald), 

Margareta Mirwald - "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar

Musikalische Gestaltung: Christian Hart und Michael Fischer

 

"Nacht der Poesie" @ Literaturwerkstatt Mödling

 

"Nacht der Poesie" zu Gast bei "Kunst im Karner" könnte man den Abend nennen. Margareta Mirwald, die Leiterin der Literaturwerkstatt Mödling hat aufgerufen, in freier Abfolge eigene oder fremde (Lieblings-)Texte zu lesen und sehr viele kamen und lasen!
Doris Frass begrüsst - "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Höhepunkt waren zweifellos die schon im vergangenen Herbst vorgetragenen Musik- und Textcollagen von Margareta Mirwald zusammen mit den Musikern Michael Fischer (Violine, Percussion) und Christian Hart (E-Gitarre, Percussion) mit dem Titel "OSSA" (siehe KIK September 2006) und ein kurzer Dialog besonderer Art zwischen Mutter und Tochter in der Straßenbahn, ebenfalls intensiviert durch lautmalerische Unterstützung der beiden Musiker. Insgesamt eine sehr lebendige "Nacht der Poesie", die Lust auf mehr solche Veranstaltungen macht!
Margareta Mirwald, Michael Fischer & Christian Hart "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Mehr als 45 Gäste, die meisten von ihnen auch als aktive Mitwirkende, zeigten ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten der eigenen Sprache und bewiesen damit eindrucksvoll, wie groß das Bedürfnis nach Mitteilung und Austausch in unserer Zeit ist. Wenn auch der/die eine oder andere die Chance nützte, ein in Bälde erscheinendes Buch durch kurze Ausschnitte schmackhaft zu machen, war doch zu erkennen, dass den meisten das Hauptanliegen war, sich und seine Ideen in ungezwungener Weise, aber doch mit professionellem Anstrich vorzustellen. Durch die Authentizität der jeweiligen Vortragenden, zum Beispiel Wolfgang Weiss und Michael Stradal, kam keine Langeweile auf, fast allen gelang es die Zuhörer zu berühren oder sogar zu fesseln!
"Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Nacht der Poesie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
In etwa einstündigen Blöcken mit jeweils anschließender kurzer Unterbrechung  für das von den Mitwirkenden beigestellte kleine Buffet wurde von autobiographischen Notizen über oft sehr amüsante Beobachtungen und Schilderungen bis hin zu sehr dichten und professionell vorgetragenen Buchausschnitten (hauptsächlich aus dem Krimigenre) fast alles geboten. Zwischendurch gab es eine Belebung durch den Auftritt des  „Underground-Poeten“ Eigensinn aus Wien, der mit erfrischend offenen Worten über sich und seine Wahrnehmungen der Umwelt erzählte. 
(Text Doris Frass, Fotos Gerhard Metz)
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24. Juni 2007
Finissage
"Schöpfungstheologie 
und Evolutionstheorie",
 Dr. Hubert Philipp Weber 
(Institut für Theologie d. Spiritualität, Wien)

Dr. Hubert Philipp Weber  @ Kunst im Karner - St. Othmar

 
Handzettel zum Vortrag:

Gliederung

Babylonischer Schöpfungsmythos

Die erste Schöpfungserzählung im Buch Genesis

Das altorientalische Weltbild der Bibel

Was ist der Mensch?

Schöpfung aus dem Nichts

Der Mensch nach dem Bild Gottes

Der Mensch in der Mitte

Zum Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft

"Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Der Dogmatiker Dr. Hubert Philipp Weber vom relativ neuen Institut für Theologie der Spiritualität ist Herausgeber vieler Publikationen von Kardinal Schönborn, unter anderem auch von dessen letztem Buch "Ziel oder Zufall", das eine Zusammenfassung der Katechesen im Stephansdom zum Thema "Evolution und Schöpfung" beinhaltet. Dr. Weber betonte die Wichtigkeit des lange verabsäumten echten Dialogs zwischen Naturwissenschaftern und Theologen, das einerseits einen großen Nachholbedarf an aktuellem Wissen auf beiden Seiten erfordert und andererseits ein unvoreingenommenes Aufeinanderzugehen und Anhören. Nur so können mögliche Überschneidungen oder Verknüpfungen dieser unterschiedlichen Wissenschaften herausgefunden und eventuell vertieft werden. Der relativ unglücklich verlaufene Beginn dieser anfänglich massiven Konfrontation konnte aber inzwischen durch viele intensive Gespräche ausgeräumt werden und mündete in einen fruchtbringenden Austausch.
"Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Dr. Weber stellte anfangs 2 völlig unterschiedliche Modelle der Weltentstehungs-Erklärungen vor: 
- verschiedene naturwissenschaftliche Theorien (die ständigem Wandel und Hinterfragung seitens der Naturwissenschaften unterworfen sind) 
- verschiedene Schöpfungsmythen (wobei speziell der erste, zeitlich spätere im Buch Genesis als Reaktion auf babylonische Schöpfungsmythen zu verstehen ist)
Anschließend legte er Grundlinien der Schöpfungstheologie dar und betonte die christliche Sichtweise der "fortgesetzten Schöpfung", die nie abgeschlossen sein wird. Auch die Frage "Was ist der Mensch?" im Sinne von Gottes Ebenbild wurde behandelt und als "Angebot Gottes" an den einzelnen Menschen ausgelegt, der es in Eigenverantwortung annehmen kann, aber nicht muss.
"Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar "Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie" @ Kunst im Karner - St. Othmar
Abschließend zeigte Dr. Weber die Wichtigkeit der genauen Grenzziehung zwischen Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie auf, die erst grenzüberschreitende Diskussionen ermöglicht.
In der teils recht intensiv geführten Diskussion wurden manche Punkte nachgefragt und um genauere Definitionen gebeten, relativ schnell befand man sich dabei aber in philosophischen Bereichen, die nicht ganz einfach und schnell zu beantworten sind und einiges von der Komplexität des Themas erahnen ließen.
(Text Doris Frass, Fotos Josef Schubert)

Handzettel zum Vortrag Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie
von Dr. Hubert Philipp Weber
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