Übersicht alle
bisherigen Ausstellungen |
KIK Fotos und Berichte
27. März 2009
Vernissage
28. März 2009
Einkehrnachmittag mit Propst Wilhelm Müller
29. März 2009 Lesung aus dem Buch
"Auferstehung"
von Prof. Ignaz Kühmayr
mit Andreas Berger
Firmlinge
- künstlerischen Betätigung (Monotypie)
2. April 2009 Mag. Oliver
Achilles: Durch den Tod erlöst -
Musste Jesus sterben,
um uns zu retten?
3. April 2009 Johannes Wimmer: Musik zum Kreuzweg
"Aus der Sicht
Jesu"
3. April 2009 Dr. Christoph Weist : Das Verständnis des
Leiden Jesu in den
Evangelien
- Text des
Vortrags
4. April 2009 Pater Dr. Franz
Helm SVD: Leid als Chance
Persönliche Erfahrungen
mit Krankheit & Tod
5. April 2009 Dr. Wilfried
Grießer: Kreuz und Freiheit.
Überlegungen zu Hegels
"spekulativem Karfreitag"
|
|
27. März 2008
Vernissage
PASSION - vom Leiden und Sterben
Ausgestellte Werke
von Sabine Krist:
Biographie
Sabine Krist
Ausgestellte Werke
Brigitte Petry:
Biographie Brigitte
Petry
|
Der Fastenzeit angepasst und auch
entsprechend dem Thema dieser 9. Vernissage von "Kunst im
Karner" begann diese mit der letzten Station des
Stadtkreuzweges von Mödling. Seit vielen Jahren gehen die 3
christlichen Gemeinden in Mödling, die Evangelische
Pfarrgemeinde, die Pfarre Herz-Jesu und St. Othmar diesen
Stadtkreuzweg mit mehreren Station quer durch die Stadt. Die
letzte Station im Karner, vor der Eröffnung der Ausstellung,
hatte diesmal Pfarrer Josef Denkmayr vorbereitet, der aber
leider verhindert war. |
|
|
Die Einführung in die
Werke von Sabine Krist und Brigitte Petry, beide Mödlinger
Künstlerinnen, nahm der scheidende Leiter des Kulturamtes der
Stadt Mödling, Jörg Miggitsch vor. |
|
|
Jörg Miggitsch bat
den Vizebürgermeister Kommerzialrat Rubel die Eröffnung
vorzunehmen. Rubel dankte den Künstlerinnen und dem Team
"Kunst im Karner" für diese Ausstellung und der
evangelische Altpfarrer Dr. Klaus Heine erbat gemeinsam mit
Pfarrer Richard Posch den Segen. |
|
|
|
|
Die Vernissage dieser Ausstellung
in der Fastenzeit hat das Thema "Passion -
vom Leiden und Sterben". Weil die Vernissage mit der
letzten Station des Stadtkreuzweges gekoppelt war, drängten
sich viele Gläubige mit Besuchern im Karner. Alle wurden
durch die Kunstwerke und Worte der letzten Kreuzwegstation daran erinnert, dass Christus
für uns gelitten hat und gestorben ist.
Wir dürfen uns aber freuen, denn nach dem Karfreitag kommt
Ostern.
Jesus ist nicht tot - er lebt.
(Text:gm, Fotos: js & gm) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das aktuelle Programm
|
|
|
|
28. März 2008
Einkehrnachmittag mit Propst Wilhelm Müller
Fast 40 Jahre
(inklusive der Kaplansjahre) wirkte Wilhelm Müller in Mödling.
Als er 1969 Pfarrer von Mödling wurde, gab es eine ungeheizte
Pfarrkirche, ein sehr kleines Pfarrheim in der Kirchengasse, kein
St. Michael, keinen Pfarrgemeinderat, kein Gotteslob, keinen
Kreuzweg oberhalb von St. Othmar.
Neben seiner Tätigkeit
als Pfarrer war er von 1967 bis 1998 in verschiedenen Funktionen
in den Medien tätig ("Fernsehpfarrer").
Auch die Funktion des geschäftsführenden Vorsitzes des
Priesterrats der Erzdiözese hatte er in den späten 90ern einige
Jahre inne. 1981 wurde er zum Dechant des
Dekanats Mödling gewählt und blieb dies bis zu zu seiner
Berufung nach Wr. Neustadt. Wilhelm Müller erhielt
viele - nicht nur kirchliche Ehrungen, wie Prälat, Professor, Ehrenkanoniker von
St. Stephan und zuletzt vor seinem Abschied aus
Mödling im Rahmen der 1100 Jahr Feiern von Mödling die
Ehrenbürgerschaft der Stadt.
Wilhelm Müller wurde von
Kardinal Christoph Schönborn mit 1. Oktober 2003 zum Propst von
Wiener Neustadt ernannt. |
nach
oben
|
|
|
Der 28. März war der erste
sonnige und frühlingshafte Samstag in diesem Jahr. Trotzdem
waren viele der Einladung zum Einkehrnachmittag ins Pfarrheim
gefolgt. Unser Altpfarrer, Dompropst Wilhelm Müller legte seine
Gedanken zum Thema "Paulus und Passion Christi"
dar. |
|
|
Die
bekannt brillante Rhetorik machte es den Zuhörern leicht,
innerlich bei der Sache zu bleiben und die geistige Nahrung
aufzunehmen. Ergänzend gab es in den Pausen Kaffee und Kuchen. |
|
|
Im dritten Teil las Dompropst Müller einen von
ihm verfassten, sehr ungewöhnlichen Kreuzwegstext: Der Kreuzweg
aus der Sicht des Barabbas, jenes Barabbas, über den wir bei
Markus lesen: "Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden
zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln
und zu kreuzigen." Eben noch zum Tode verurteilt, gelang es
ihm nach der überraschenden Freilassung nicht, Hals über Kopf
davon zu rennen, wie er es vorgehabt hatte. Irgend etwas zwang
ihn, den Weg mit Jesus nach Golgota zu gehen, in sicherem
Abstand. Der Text beschreibt seine möglichen Gedanken und
Beobachtungen auf diesem Weg. |
|
|
Vollständiger Text des
Vortrags von Propst Wilhelm Müller hier... |
(Text: jm, Fotos: fst)
|
|
29. März 2008
Lesung aus dem Buch "Auferstehung"
von
Prof. Ignaz Kühmayr
mit Andreas Berger
Prof. Ignaz Kühmayr
Wiener
Neustädter Fastentuch 2008
Die Seegrotte in
der Hinterbrühl war ein Nebenlager des KZ Mauthausen. Am 5. Mai 1995
beging dort das Dekanat Mödling eine Gedenkfeier. Es lag nahe, die
Fastenzeit zu nützen, um sich intensiver mit dem Jahr 1945 und den
Jahren davor zu beschäftigen. Der damalige Mödlinger Pastoralassistent
Mag. Peter Feigl zeichnete für das Fastentuch 1995 auf weißen Tüchern
mit Kohlestiften stellvertretend für die Opfer von 1938 bis 1945 fünf
Gestalten. Sie sollten an die Seligen Sr. Restituta, Franz
Jägerstätter und P. Jakob Gapp und an die beiden Mödlinger Priester
Heinrich Maier, geköpft 1943, und Ignaz Kühmayer, in der Todeszelle
bis zur Befreiung durch die Russen, erinnern. Da eine Künstlerin (Doris
Frass-Heckermann) im Jahr 2000 ein neues Fastentuch für die Pfarre St.
Othmar in Mödling gemacht hat, sind die fünf Bilder für Wiener
Neustadt frei geworden. (Propst Wilhelm Müller am 17-2-2008 in
Wiener Neustädter Mitteilungen)
nach
oben
|
Prof.
Ignaz Kühmayer unterrichtete am Mödlinger Mädchengymnasium von 1955
bis einige Jahre vor seinem Tod 1979 Religion. In dieser Zeit versah er
auch in der Pfarre St. Othmar priesterliche Dienste, anfangs in der 10
Uhr Messe, später meist in der 11Uhr-Messe, weiters war er Rektor der
Spitalkirche. Er hat sich als respekteinflößende und eher
introvertierte Persönlichkeit, die stets korrekt und bestens
vorbereitet im Unterricht oder zu den Messen erschien, bei seinen Schülerinnen
und den damaligen Ministranten eingeprägt.
|
Prof. Ignaz Kühmayr
wurde
1912 in Großstrodau im heutigen Tschechien geboren, seine
Familie übersiedelte dann nach Waldegg in NÖ und er besuchte
das Gymnasium in Wiener Neustadt. Später studierte er
Theologie in Wien. Bereits damals kam er mit Roman Karl Scholz,
einem Klosterneuburger Ordensgeistlichen in Kontakt, der 1938
eine Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus gründete
und Kontakte zu ähnlichen Gruppierungen in Deutschland
herstellte. 1939 suchte er Unterstützung in England, kam aber
rechtzeitig zu Kriegsbeginn wieder zurück. Der Sudetendeutsche
Scholz war entsetzt über die schmähliche Behandlung seiner
Wahlheimat Österreich und benannte seine Widerstandsgruppe nun
in "Österreichische Freiheitsbewegung" (ÖFB) um. Die
Mitglieder sollten sich auch als nunmehrige
Wehrmachtsangehörige im Falle einer Gefangennahme durch die
Alliierten als Mitglieder des Widerstands legitimieren können
und entsprechende Papiere mit sich führen.
Der junge Kaplan Ignaz Christoph Kühmayer war Hobbyfotograf und
wurde dazu ausersehen, diese Papiere fotografisch auf
Briefmarkengröße zu verkleinern. Bereits Anfang 1940 erfolgte
die Verhaftung von Scholz und Kühmayer durch die GESTAPO und es
folgten 4 lange Jahre der Untersuchungshaft in wechselnden
Gefängnissen in Österreich und Deutschland.
1943 wurden beide zum Tod verurteilt und Roman Scholz
hingerichtet. Kühmayer erwartete täglich seine eigene
Exekution. Nach einem Jahr in der Todeszelle wurde seinem
Gnadengesuch stattgegeben und die Todesstrafe in eine 10jährige
Haftstrafe umgewandelt.
Gegen
Kriegsende wurden die Häftlinge von Wien nach Westen verlegt
und Kühmayer wurde 1945 vor den herannahenden Russen in Krems
freigelassen. Ohne Papiere und in Häftlingsbekleidung schlug er
sich bis nach Waldegg durch und versah bereits ab Herbst 1945
seinen Dienst am Gymnasium in Berndorf. Von 1950 bis 1955 war er
Kaplan in Wien III, bevor er nach Mödling in die Höflergasse
übersiedelte. Er starb am Ostersonntag des Jahres 1979. |
Das Buch
"Auferstehung"
Schon
1947 schrieb er seine Erinnerungen an die Zeit der Inhaftierung
und speziell über die Zeit als zum Tode Verurteilter nieder,
1948 erschien das mehr als 200 Seiten starke Buch, 1980 erfolgte
ein Neudruck, der in der Pfarrkanzlei St. Othmar zum
Selbstkostenpreis erhältlich ist.
Der Titel "Auferstehung" bezieht sich auf die Gefühle
des jungen Geistlichen, als ihm die Umwandlung des Todesurteils
in eine 10jährige Haftstrafe verkündet wird, später auch auf
die Empfindungen des Freigelassenen und Überlebenden der
Kriegsgräuel. Neben einer Widmung an seine Schwester Maria (die
an seiner Freilassung maßgeblich beteiligt war) und seine im
Krieg verstorbene Schwester Elisabeth steht auf der ersten Seite
auch der Halbsatz "geschrieben den Bedrängten zum
Troste". So furchtbar auch die Erlebnisse sind, die
Kühmayer über diese Jahre der Haft beschreibt, so kommt immer
wieder die Hoffnung und das ungeheure Gottvertrauen des
Priesters durch, das ihn diese Zeit durchstehen lässt. Selbst
in den ausweglosesten Situationen legt er sein Leben
vertrauensvoll in Gottes Hände und ist sicher, dass alles zu
seinem Besten geschehen wird. |
|
|
Andreas Berger, langjähriges
Mitglied des Gießhübler Karl-Theaters, bekannt als
Schauspieler und Regisseur, im Sommer 2008 auch als Jedermann
auf dem Kirchenplatz von St. Othmar zu sehen, wählte behutsam
einige Schlüsselstellen aus dem Buch Kühmayers aus und ließ
im Karner eine Zeit vor den geistigen Augen der Zuhörer
entstehen, die wohl niemand durchleben möchte. In klarer und
unpathetischer Weise wurde die sehr typvolle und zeitgebundene
Sprache Kühmayers dargestellt, die oft detailreichen
Beschreibungen auf einmal lebendig.
Zwischen den einzelnen Szenen bewegte das behutsame und gekonnte
Akkordeonspiel von Robin Jisa mit feinfühlig improvisierten
Melodien und ließ die zuletzt gehörten Gedanken noch
nachwirken. |
|
|
(Text: df, Fotos: js)
|
|
29. März 2008
Vorstellmesse Firmlinge, anschließend Agape im
Karner und Möglichkeit zur künstlerischen Betätigung (Monotypie) mit
Brigitte Petry
nach
oben
|
|
2. April 2008
Mag. Oliver Achilles: Durch den Tod erlöst -
Musste Jesus sterben, um uns zu retten?
Mag. Oliver Achilles
war fast 20 Jahre als Pastoralassistent tätig und lehrt jetzt in
den Theologischen Kursen in Wien mit Schwerpunkt Neues Testament.
Für das Katholische Bildungswerk hält er laufend Vorträge,
hauptsächlich zu biblischen Themen. |
Web-Link:
Theologische Kurse
So stellt sich Oliver Achilles auf
den Seiten der Theologischen Kurse selbst vor:
Ich hoffe vermitteln zu können, dass der christliche Glauben, wie
er im neuen Testament bezeugt ist, keine abstrakte Theorie
darstellt, sondern auf Erfahrungen beruht, die jedem Menschen
offenstehen und sich auch gegenüber kritischen Anfragen und in
Lebenskrisen bewähren. |
nach
oben
|
Musste
Jesus sterben, um uns zu erlösen?" war der etwas
provokante Titel seines Vortrags, eine Frage die sich nicht nur
Christen selbst oft stellen, sondern vor allem von
Andersgläubigen an uns gestellt wird. Warum ist der
zugegebenermaßen schreckliche Tod eines einzelnen so viel mehr
"wert" als die Millionen schrecklicher Tode anderer
Menschen? Und kann man weiters davon ableiten, dass Gott ein
Sadist ist, der seinen eigenen Sohn töten lässt, um sich mit
der sündigen Menschheit zu versöhnen? |
Mag.
Achilles holte etwas weiter aus, um diese Tatsache für uns
"Heidenchristen" (damit sind Christen mit
nichtjüdischen Wurzeln gemeint, die dadurch auch nicht mit der
jüdischen Lehre der Thora so vertraut sind) verständlich zu
machen. Im Alten Testament zeigt Gott durch die Verkündung der
10 Gebote, dass es Regeln gibt, die von seinem Volk einzuhalten
sind. Diese Regeln stellten eine wesentliche Verbesserung und
Humanisierung der früheren Gesetzgebung dar. Diese
Gesetzestafeln wurden in der Bundeslade (beweglich, um zu
zeigen, dass Gott nicht ortsgebunden in einem Heiligtum ist,
sondern dort, wo sich sein Volk aufhält) und diese wiederum im
Allerheiligsten des Tempels aufbewahrt. Einmal im Jahr zu Yom
Kippur betrat der Hohepriester das Innere Heiligtum und
besprengte die Bundeslade bzw. deren Abdeckung mit dem Blut
eines Stieres. Blut als Zeichen des Lebens und als Zeichen
dafür, dass alles Leben von Gott kommt und der Mensch vor
Gottes Angesicht treten kann und darf.
Ein
weiteres Ritual war das alljährliche Aufladen aller Sünden des
Volkes auf einen "Sündenbock" (durch Handauflegung
des Hohenpriesters) und das anschließende Verjagen des
Sündenbockes in die Wüste, wo er verendete. In diesem Ritual
wird deutlich, dass Gott ein von vornherein gnädiger und
verzeihender Gott ist, der nicht durch Schlachtopfer erst
gnädig gestimmt werden muss. Jesus war nicht nur Gottes Sohn,
sondern als Mensch auch gläubiger Jude (so wie alle seine
Anhänger auch) und vertraut mit den Worten der Schrift und den
Gesetzen der Thora. Auch die Stelle bei Jesaia vom "Lamm,
das alle Schuld auf sich nimmt", auf die er immer wieder
anspielt, zeugt davon, dass er seinen Tod als Erfüllung dieses
Wortes sah. Gleichzeitig setzte Gott durch den Opfertod seines
eigenen Sohnes ein gewaltiges Zeichen, dass ab nun überhaupt
keine Opfer am Altar mehr notwendig waren. In der sonntäglichen
Liturgie geschieht seither ein immer wieder Gegenwärtigmachen
dieses einen Opfertodes, der für alle Generationen Gültigkeit
hat.
Im
Mittelalter kam durch Anselm von Canterbury (+1105) ein ganz
anderer und für uns heute nur mehr schwer verständlicher Aspekt
zu diesem Opfertod, nämlich der Begriff des "Sühneopfers".
Dies ist nur aus dem germanischen Hintergrund des Anselm und
dem damaligen Verständnis von Sühne zu sehen, der Wiederherstellung
der Ehre eines Königs, wenn seine Gebote nicht eingehalten wurden.
Aus heutiger Sicht ist dieser Sühnegedanke eines einzelnen für
die gesamte Menschheit nicht mehr nachvollziehbar, hat aber
immer noch Auswirkungen auf die christliche Interpretation von
Jesu Opfertod und die Vorstellung von einem rachsüchtigen Gott,
der erst versöhnt werden muss.
Mit weiteren gut gewählten Beispielen und künstlerischen Darstellungen
konnte der Vortragende viele Fragen beantworten und vertraute
Texte verständlich machen, die eingangs gestellte Frage blieb
allerdings offen.
In einer sehr angeregten Diskussion,
die trotz der kühlen Temperaturen im Karner fast so lange
wie der Vortrag dauerte, wurden Gedanken ausgetauscht und weitere
Fragen aufgeworfen, ein interessanter Abend, der neue Aspekte
unseres Glaubens und vor allem unsere Wurzeln in der jüdischen
Tradition vermittelte.
|
|
|
(Text: df, Fotos: js)
|
|
3. April 2008
Kreuzweg mit den Bildern vom Wildgansweg und
der Vertonung durch
Johannes Wimmer
(für Bläserquartett)
in St. Othmar
Bereits beim ersten Betrachten
dieses Kreuzwegs hatte der Mödlinger Musiker Johannes Wimmer die
Idee zu einer Musik, passend zu diesem Kreuzweg. 2003 begann er,
zu jeder Station ein kurzes und lautmalerisches Stück für
Bläserquartett zu komponieren (Klarinette, Trompete, Horn,
Posaune). Im Frühjahr 2004 war die Arbeit abgeschlossen. Diese
Musik soll die dargestellten Bilder verdeutlichen und mit allen
Sinnen erlebbar machen, sie ist somit nicht übertragbar auf
andere Kreuzwegdarstellungen. |
nach
oben
|
Johannes
Wimmer
geb. 1935 in Mödling
Zweitältester von 6 Kindern in einer Handwerkerfamilie
Beginn der musikalischen Ausbildung mit 8 Jahren bei den
Sängerknaben vom Wienerwald unter Prof. Stanislav Maroszic
mit 10 Jahren Cello-Unterricht bei den Sängerknaben
(Lortzing-Kinderoper "Die Opernprobe")
Teilnahme an Aufführungen im Stadttheater Wien
("Peterchens Mondfahrt), im Theater SCALA
("Carmen"), bei den 1. Bregenzer Festspielen 1946 und
den Festwochen in Luzern 1947 sowie bei RAVAG-Aufnahmen
erlernt das Kürschnerhandwerk um Familie zu erhalten, Musik
gilt nur als Freizeitbeschäftigung, Hausmusik
seit 1959 Cellist im Kirchenchororchester Perchtoldsdorf
Gründung des Wiener Hofburgtrios (Geige, Cello, Klavier),
Auftritte in Tokyo, Hongkong mit Wiener Musik der Klassik bis zu
Wienerliedern
seit 1973 Cello-Lehrer an der Mödlinger Musikschule, nach
Absolvierung des Blockflötenstudiums im 2. Bildungsweg
Vollvertrag an der Musikschule
seit 1980 Mitglied der Chorvereinigung St. Augustin in Wien |
Kreuzweg
"Aus der Sicht Jesu"
Die Mödlinger Künstlerin und Restauratorin Mag. Doris
Frass-Heckermann war von Juni bis August 2002 mit dem Malen der
Fresken beschäftigt: "Die Bilder sind alle gegenständlich.
Wichtig zu bemerken ist auch, dass sie aus der Sicht Jesu
dargestellt sind, das heißt, man sieht alle anderen Personen,
aber nicht ihn selbst oder nur Teile seines Körpers."
Der Betrachter der Bilder sieht also nicht den Gekreuzigten,
sondern den Ausschnitt der Welt, den Jesus Christus in dieser
Situation selbst im Blickfeld hatte: seien es die weinenden
Frauen, seine Mutter Maria oder Simon von Zyrene, der Jesus hilft,
das Kreuz zu tragen.
|
(Text & Bilder: www.othmar.at)
|
|
3. April 2008
Dr. Christoph Weist :
Das Verständnis des Leiden Jesu in den Evangelien
Kurzbiografie
Dr. Christoph Weist:
Geboren 22. 11. 1944 in Bad Salzbrunn, Schlesien, aufgewachsen in
Stuttgart, Studium der evangelischen Theologie in Tübingen,
Hamburg und Wien. Promotion im Fach Neues Testament bei Gottfried
Fitzer in Wien über die Geschichte der Exegese des
Menschensohn-Begriffs.
Vikar in Korneuburg/Donau, Gemeindepfarrer in Wien-Favoriten und
in Stoob im Burgenland, seit 1986 Leiter des Amtes für Hörfunk
und Fernsehen der Evangelischen Kirche in Österreich, seit 1998
auch Chefredakteur der Evangelischen Kirchenzeitung SAAT.
Redaktionelle Mitarbeit in zahlreichen evangelisch-kirchlichen
Publikationen, insbes. beim Evangelischen Pressedienst für
Österreich (epdÖ). Mitglied der Rudolf-
Bultmann-Gesellschaft für hermeneutische Theologie. |
nach
oben
|
"Herzliebster Jesu,
was hast du verbrochen…?"
Das Verständnis des Leidens Jesu in den Evangelien |
Der Vortrag befasste sich mit den
charakteristischen Schwerpunkten und theologischen Absichten in
den Berichten vom Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth, wie
sie von den Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes
überliefert werden, mit ihren historischen Hintergründen und
ihrer Wirkungsgeschichte.
Im Blick auf die Werke von Sabine Krist (Altarkreuz) und
Brigitte Petry (Nagelbilder) wird auch auf die historische,
theologische und symbolische Bedeutung des Kreuzes und der im
Johannesevangelium vorkommenden Tradition der Nagelung
eingegangen. |
|
|
|
|
|
|
Vollständiger Text des
Vortrags von Dr. Christoph Weist hier... |
(Text: Dr.
Christoph Weist, Fotos: js) |
|
4. April 2008
Pater Dr. Franz Helm SVD: Leid als Chance -
Persönliche Erfahrungen im Umgang mit Krankheit und Tod
P. Dr. Franz Helm stammt aus einer
sehr gläubigen und kinderreichen Familie aus dem Mostviertel, er
ist Mitglied der Gemeinschaft des Wortes Gottes (SVD) und war nach
seiner Priesterweihe 6 Jahre als Missionar in Brasilien. Nach
seiner Rückkehr in das Mutterhaus St. Gabriel war er Rektor,
Leiter und Herausgeber des großen hauseigenen Druckereibetriebes,
weiters Kaplan in der Südstadt. Vor einigen Jahren erkrankte er schwer
und konnte nur durch eine Organ-Transplantation gerettet werden.
Seit seiner Genesung ist er in der Ausbildung zur Mission tätig,
hält Vorlesungen zur Missions-Theologie und betreut eine Gruppe
von Missionarsanwärtern. |
nach
oben
|
Es war nicht leicht, P. Franz Helm für einen
Vortrag zu diesem Thema zu gewinnen, da er momentan zu wenig
Zeit hat, einen, wie er meinte " theologisch fundierten
Beitrag" dazu zu schreiben. Erst als die persönliche
Erfahrung in den Vordergrund gerückt wurde, sagte er gerne zu. |
|
|
Nach allgemeinen Betrachtungen zu
den verschiedenen Aspekten von Leid für die persönliche
Reifung aber auch als Chance für die Mitmenschen,
Glaubenszeugnis zu erfahren, erzählte P. Helm sehr schlicht und
ergreifend über seinen eigenen Krankheits- und Genesungsweg,
der ihm gezeigt hat, "dass er noch nicht reif zum Sterben
war", dass sein Leben noch nicht an dem Punkt angelangt
war, an dem man "getrost auf die andere Seite blicken
kann". Das erlebte er erst ein halbes Jahr nach seiner
Genesung beim Tod des Vaters, von dem ein Enkel sagte: "So
wie der Opa will ich auch einmal sterben können!" |
|
|
Den Abschluss des Abends bildeten
die Worte der Ansprache anlässlich des Begräbnisses seines
Vaters, die den nicht leichten Weg eines Mannes nachzeichnete,
der von sich meinte "immer auf die Butterseite des Lebens
gefallen zu sein". Sein Glaube und sein Lebenszeugnis
ermöglichte letztendlich seinen Kindern "auf die
Butterseite zu fallen". Ein berührender Abend mit zu
Herzen gehenden Gedanken, getragen von einem tiefen Glauben an
den liebenden Gott. |
|
|
(Text: df, Fotos: js)
|
|
5. April 2008
Dr. Wilfried Grießer: Kreuz und Freiheit.
Überlegungen zu Hegels "spekulativem Karfreitag"
Dr. Wilfried Grießer
Geb. 1973 in Wien, Studium der Mathematik und der Philosophie,
Promotion über den Zeitbegriff bei Hegel, Lehrauftrag am Institut
für Philosophie der Univ. Wien. Veröffentlichungen (Auswahl):
Geist zu seiner Zeit. Mit Hegel die Zeit denken, Würzburg 2005;
Zwischen Heilsgewißheit und Weltschmerz: Hegels offenbare
Religion im Spannungsfeld von Moralität und absolutem Wissen, in:
Wiener Jahrbuch für Philosophie 36 (2004), 69-88. |
nach
oben
|
Im Zentrum des hegelschen Diktums
vom "spekulativen Karfreitag" steht der "Tod
Gottes". Zumeist mit Nietzsche assoziiert, nimmt diese
Formel schon in der Philosophie Hegels eine prominente Stellung
ein, und zwar nicht nur als zeitdiagnostischer Befund, sondern
in eminent systematischer Bedeutung. Im Dialog mit hegelschen
Textstellen will der Vortrag der Tragweite und Aktualität
dessen, was diese Formel bedeuten kann, nachgehen. Hegels
Stoßrichtung liegt jedenfalls auf der Freiheit, doch auch
Engführungen und Gefährdungen sollen zur Sprache kommen: etwa
ein unbedarfter Liberalismus, der um den grundlosen Grund seiner
Freiheit nicht weiß und diese zu verlieren droht, sowie ein
nihilistischer Heroismus des Kreuzes und des Todes, der zu
politischem Fanatismus mutieren kann. Dennoch scheint eine
theologische Ernstnahme der Gottesferne, wie sie bereits die
Erfahrung des alten Bundes und auch des Jesus von Nazareth war,
alternativlos. Wo kirchliche Theologie allzu sehr am
historischen Stoff haften bleibt, kann die Philosophie auch
heute eine Vermittlungs- und Universalisierungsfunktion
übernehmen.
Literatur:
G.W.F. Hegel, Glauben und Wissen
G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes
G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion
E. Jüngel, Gott als Geheimnis der Welt |
|
|
|
|
|
|
(Text: Wilfried Grießer, Fotos: js)
|
|
|
|
Übersichtsseite
- Die Idee -
Das
aktuelle Programm - Vernissage&Eröffnung
- Startseite othmar.at
Biographie Sabine Krist
- Biographie Brigitte
Petry
|
|
Die Inhalte dieser Webseite sind
ausschließlich für private Nutzung erlaubt. Inhalte, das heisst Text oder
Bilder, dürfen nicht zum Teil oder als Ganzes ohne Erlaubnis
verwendet werden, da diese urheberrechtlich geschützt sind.
|
|
|