Kunst im Karner - 8.-24. September 2017
Franka Lechner - Bildteppiche -
Metamorphose / Wandlung

Übersichtsseite - Rahmenprogramm Metamorphose - Franka Lechner - Personen & Details - Vernissage - Die Idee
  

  "Knotensäule", Logo von Kunst im Karner © Kunst im Karner - St. Othmar
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bisherigen Ausstellungen

 

KIK Fotos und Berichte

7.9. 18;00 Vernissage, Einführung Carl Aigner
9.9. 10:00 Gespräch mit Franka Lechner
9.9. 12:00 Lesung mit Franka Lechner
9.9. 14:00 "Zugrundegehn und auferstehn"
       Gespräch mit den Pfarrern Heine & Posch
9.9. 16:00 Metamorphose unserer Gesellschaft
       Diskussion mit Nussbaumer, Baghajati und
       Katharina Deifel , Moderation R.Nagiller

9.9. 18:30 Henry Purcell, The Fairy Queen, FILM
10.9. 11:30 „Metamorpherln“ - humorvolle Betrach-
        tungen zum Thema mit Wolfgang Ritzberger

10.9. 14:00 Die Metamorphosen – einige Aspekte zu
        Ovids Webkunst mit Margareta Divjak-Mirwald

10.9. 15:30 Wandlungen – Richard Wilhelm
        und das I Ging, FILM

10.9. 17:30 Richard Strauss, “ Metamorphosen”,
        in der Version für Streichseptett

9.&10.9. Catering "Claudia kocht"


Donnerstag,
7
. September 2017


Doris Reiser


Carl Aigner


Karner


im Karner

Vernissage Frank Lechner Bildteppiche - Metamorphose / Wandlung
Begrüßung: Doris Reiser, Einführung: Carl Aigner

Nach einer musikalischen Einstimmung durch den Mödlinger Musiker Markus Pagitsch begrüßt Organisatorin Doris Reiser die zahlreich erschienenen Gäste am Kirchenplatz und bedankt sich bei der Künstlerin Franka Lechner für ihr Kommen. Angeregt durch den Titel des gezeigten Hauptwerkes „Metamorphose Rot“ steht das Rahmenprogramm der diesjährigen Ausstellung unter dem Motto der „Wandlung“. Nach der Vorstellung der einzelnen Programmpunkte, die dieses Jahr erstmalig konzentriert an einem Wochenende stattfinden, begrüßt Doris Reiser Carl Aigner, künstlerischen Leiter des Museums Niederösterreich, der bereits mehrere Ausstellungen im Karner eröffnet hat. Als profunder Kenner der zeitgenössischen Kunstszene ist er besonders erfreut, dass hier für die jahrzehntelang eher stiefmütterlich behandelte Kunst des Bildwirkens, die Tapisseriekunst, ein Forum geboten wird. Aigner betont, dass Franka Lechner unbeirrt von den unterschiedlichen Kunstströmungen seit ihrem Studium bei Pauser und Böckl der Webkunst treu geblieben ist. Er leitet seinen Vortrag ein mit einem Gedicht von Franka Lechner, das die Farben mit den Klängen der Musik vergleicht und erinnert an Paul Klee, der viele Jahre lang die Textilklasse am Bauhaus geleitet hat: seine Malerei ist stark beeinflusst von den Eindrücken, die er auf seiner legendären Tunisreise gesammelt hat, wobei die Strukturen seiner späteren Bilder stark an die Webteppiche tunesischer Frauen erinnern. Dieser starke Zusammenhang von Malerei und Webkunst ist auch in Franka Lechners Ouevre erkennbar, wiewohl ihre collagenartigen Bilder nicht als Entwürfe für die farbintensiven Bildteppiche zu verstehen sind. Ein Zitat von Paul Klee bildet den Abschluss seiner Gedanken zu Franka Lechners abstrakten, aber trotzdem inhaltlich reichen Bildteppichen: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wider, sondern macht sichtbar.“
Nach der Eröffnungsansprache von Bürgermeister LAbg. Hans Stefan Hintner, der überzeugt ist, dass die ausgestellten Kunstwerke jeden Betrachter berühren und erfüllen werden, zeigt Markus Pagitsch mit seiner Version von „Amazing grace“, dass er nicht nur wunderbar improvisieren kann. In der inzwischen hereingebrochenen Dämmerung leuchten die warmen Rottöne von Franka Lechners gewebten Kunstwerken noch intensiver und einladender vom Karner auf den Kirchenplatz.

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Text: dr, Fotos: gm

Samstag,
9
. September 2017
10:00


Franka Lechner

Gespräch mit der Künstlerin Franka Lechner
Vom Faden zum Bild – Textile Kunst im Wandel der Zeit
Das Gespräch zwischen der Künstlerin Franka Lechner und Ausstellungsorganisatorin Doris Reiser versuchte zuerst die Frage zu beantworten, wie man denn eigentlich Künstlerin wird: Franka Lechner wusste schon als kleines Kind, dass sie Malerin und ihre 2 Jahre ältere Schwester Schriftstellerin werden würden. Mit 15 wurden erstmalig Bilder von ihr in einer Ausstellung in Paris gezeigt. Auch das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien schien selbstverständlich und passte in ihren Lebensentwurf. Durch die frühe Heirat und Mutterschaft wurde diese Entwicklung jäh abgebremst. Eine Hinwendung zur Webkunst wurde erst ca 10 Jahre später immer spürbarer und stellt seitdem das Hauptarbeitsgebiet der Künstlerin dar. Sie erlebt noch die letzten bedeutenden Jahre der Textilkunst in Österreich mit, lässt sich aber auch in den darauf folgenden Jahren des abflauenden Interesses für Tapisserien nicht beirren und so entsteht bis heute ein riesiges Konvolut an gewirkten Bildern aus selbst gefärbter Wolle in leuchtenden Farben und reichen Abstufungen. Fast gleichzeitig wird sie als Lyrikerin von Hans Weigel entdeckt und beide Kunstformen dienen ihr als Ausdrucksmittel für ihre inneren Bilder. Die Vergleichbarkeit des Bildwirkens mit musikalischen Elementen wie Rhythmus oder Klang sind für Franka Lechner wichtige Aspekte ihres Schaffens und bilden zusammen mit dem Faktor Zeit, der durch das langsame Fortschreiten der Arbeit am Webstuhl in fast meditativer Form in die Kunstwerke einfließt, eine Hauptaussage in ihrem Werk.

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Text: dr, Fotos: gm

Samstag,
9
. September 2017
12:00


Franka Lechner

Lesung (Lyrik und Prosa) mit Franka Lechner
Nach einer kurzen Pause liest die Künstlerin aus ihrem lyrischen Werk, wobei sie die meist kurzen Gedichte nach inhaltlichen Gruppen ordnet. Es fällt auf, dass manche der Gedichte die gleichen Bezeichnungen tragen wie die Bildteppiche, die gleichzeitig entstanden sind. Das zeigt die tiefe Auseinandersetzung Franka Lechners mit den unterschiedlichsten Einflüssen in allen künstlerischen Formensprachen. Besonders berührend sind dabei die Sprachbilder, die mit Farb- und Klangvorstellungen arbeiten
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Text & Fotos: dr

Samstag,
9
. September 2017
14:00


Altpfarrer Klaus Heine


Pfarrer Richard Posch

"Zugrundegehn und auferstehn"
Die Wandlung in der Eucharistie und Metamorphose in der christlichen Jenseitshoffnung. Ein theologisches Gespräch mit den Pfarrern Richard Posch und Klaus Heine
Im theologischen Gespräch zwischen Klaus Heine und Richard Posch betonte Heine zunächst, dass es bei Metamorphosen nicht um die ständige Veränderung im Leben, sondern um den besonderen Einschnitt und Gestaltwandel gehe. So bedeutet die gläubige Begegnung mit dem Christusereignis eine so fundamentale Veränderung, dass sie mit einer neuen Geburt vergleichbar wird. Er erläuterte dies mit einer Auslegung des nächtlichen Gesprächs Jesu mit Nikodemus im JohEv Kap.3. Ganz ähnlich deutet Paulus im Römerbrief Kap.6 die Taufe als ein Mitsterben und Auferstehen mit Christus. Der Apostel zieht auch die ethischen Folgerungen daraus, wenn er im Römerbrief Kap.12 die Gläubigen dazu auffordert, die Metamorphose durch den Glauben an Christus durch das Tun und Verhalten im alltäglichen Leben zu erweisen.
Posch schloss in seinen Überlegungen zur Wandlung der Elemente Brot und Wein beim Herrenmahl an diese Gedanken an, indem er die Christusbezogenheit der Sakramentsfeier nachhaltig unterstrich. Christi schöpferisches Vermächtnis durch seine Lebenshingabe und seine Auferstehung zu einem neuen Leben stehen im Mittelpunkt bei dieser Identifizierung mit den Elementen Brot und Wein. Das Wort der Gnade wird sinnlich erfahrbar. Posch belegte das mit einer Fülle an Zitaten aus den Kirchenvätern und kritisierte die zunehmende Fixierung auf die Elemente im Mittelalter. Im reformatorischen Protest erkannte er durchaus berechtigte Korrekturen im Rückgriff auf Augustin. Dankbar stellte er auch die heutige weitgehende Einigung im Verständnis der Realpräsenz Christi in der Eucharistiefeier zwischen den Konfessionen fest.
Heine nahm in seinen Schlussgedanken die Frage des Paulus im Korintherbrief Kap.15 auf, mit welchem Leib denn die Toten am Jüngsten Tage auferstehen werden. Hier vollendet sich die Metamorphose, die im Glauben an das Christusereignis grundgelegt wird. Dieser Leib ist totaliter aliter als der in der Todeswelt. Es geht aber auch nicht um eine Auflösung in einen göttlichen Energiestrom. Es ist ein Leib eigener Art, der in ungestörtem ewigen Miteinander und Gegenüber zum Lobpreis Gottes existiert. Die Identität von irdischem und himmlischem Leib wird allein durch das schöpferische gnädige Gedächtnis Gottes gewahrt.
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde angemerkt, dass Metamorphose nur als positive Verwandlung erläutert wurde. Es seien aber auch dramatische Veränderungen zum Schlechten möglich. Angesichts der dadurch entstehenden Ängste seien die Tröstung und Ermutigung durch die besondere Nähe des Christusereignisses im Empfang des Altarsakraments kostbar.
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Text: kh, Fotos: dr&gm

Samstag,
9
. September 2017
16:00


Sr. Katharina Deifel


Heinz Nussbaumer,


Tarafa Baghajati

Metamorphose unserer Gesellschaft - Schlagwort „Christliches Abendland“: Wie christlich ist der Westen aus eigener Sicht und in den Augen Andersgläubiger ?
Diskussion mit Prof. Heinz Nussbaumer, Tarafa Baghajati
und Sr. Katharina Deifel -
Moderation Rudolf Nagiller
Bei der von Dr. Rudolf Nagiller geleiteten Diskussion erklärte der Moderator zuerst den Begriff des „christlichen Abendlandes“ und dessen inhaltliche Veränderungen bis in die Gegenwart, daraus entstehende Unsicherheiten und Ängste und bat dann die einzelnen Diskutanten um ihre Einschätzung der momentanen Situation und die wichtigsten „Baustellen“. Sr. Katharina sprach vom eigentlich ursprünglich „christlichen Morgenland“, das heute nur mehr christliche Minderheiten beherbergt, die in teilweise prekären Situationen leben und davon, dass die Säkularisierung unserer Gesellschaft in ihren Augen eine gewisse Verbesserung der Situation gebracht hat, da eine klare Trennung von Staat und Religion erfolgt ist. Dies sieht sie auch als wichtigsten Punkt für ein friedliches Zusammenleben einer kommenden Gesellschaft in Europa, aber auch als größte Hürde an, da in der muslimischen Welt keine eindeutige Lehrmeinung wie z.B. in der katholischen Kirche zu finden ist.
Prof. Nussbaumer sieht die Problematik darin, dass mehrheitlich islamische Gesellschaften die Befürchtung haben, dass eine wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft offensichtlich mit einer Säkularisierung einhergeht und meinte, dass in vielen Teilen des Westens Religion und Glaube nicht mehr so offensichtlich sind wie in islamischen Ländern, was bei Muslimen zu einer möglicherweise falschen Einschätzung unserer Werte führen kann, die für uns nicht mehr direkt mit der christlichen Religion in Zusammenhang gebracht werden. DI Baghajati begann damit, dass junge Muslime in Österreich Christentum in erster Linie mit Islamablehnung in Verbindung bringen, was offenbar aus den einseitigen Medienmeldungen zu erklären ist. Er meinte, dass nur eine vorurteilfreie Begegnung zu einem echten Miteinander in der Gesellschaft führen kann. Er wies darauf hin, dass er beobachtet hat, dass Flüchtlinge, die aus Krisengebieten des Nahen Ostens nach Österreich kommen, sich oft wesentlich schneller in die bestehende Gesellschaft integrieren als Familien, die schon 20 Jahre oder länger hier sind und teilweise in Parallelgesellschaften leben. Er versucht das durch die Arbeit des IMÖ (Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher) zu verbessern und Aufklärungsarbeit in beide Richtungen zu machen.
In der nachfolgenden Diskussion mit reger Publikumsbeteiligung , die von Dr. Nagiller souverän geleitet wurde, kamen persönliche Beobachtungen und Erfahrungen zur Sprache, die Vorurteile auf allen Seiten manchmal verstärken oder auch abbauen können und es wurde klar, dass Europa und auch Österreich unruhigen Zeiten entgegen geht, bis sich hoffentlich ein stabiles und von Vertrauen getragenes Zusammenleben entwickeln wird.
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Text: dr, Fotos: gm

Samstag,
9
./10. September 2017

Claudia Rehberger, 
Olive4U
sorgte mit ihrem Buffet für Erfrischung und Labung
und zur Verkürzung der Wartezeit

Catering "Claudia kocht"

 

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Fotos: gm

Samstag,
9
. September 2017
18:30


FILM Henry Purcell, The Fairy Queen mit Wolfgang Ritzberger
Das englische Theater der Restaurationszeit liebte große Bühnenspektakel, die sogenannten Semi-Operas. In ihnen wurde nicht nur gesungen, das halbe Stück bestand aus gesprochenen Dialogen und Tanz. Henry Purcell komponierte mehrere solcher Werke. Der Text von The Fairy Queen präsentiert eine Variante von Shakespeares Sommernachtstraum, worin die eingelegten musikalischen Maskenspiele zwar im Zusammenhang mit der Handlung stehen, aber als eine Art allegorischer oder witziger Kommentar fungieren. The Fairy Queen enthält viel von Purcells bester Musik, melancholische Liebesklagen, satirische Nummern und differenzierte, farbenreiche Instrumentalpassagen.


Trailer zum ansehen

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Text: wr, Fotos: gm

Sonntag,
10
. September 2017
11:30


Ein bitterernster Streifzug quer durch die Literatur von Welt -
von und mit Wolfgang Ritzberger


 

„Metamorpherln“ - humorvolle Betrachtungen zum Thema.

Wolfgang Ritzberger, ein Tausendsassa, näherte sich dem ernsten Thema der Metamorphose auf humoristische Weise.
Lebhaft las er verschiedenen Werken diverser Kabarettisten und Autoren, so etwa Roda Roda, Pirron und Knapp, W. Teuschl, Jörg Mauthe ( sehr politisch und aktuell), Lukas Resetarits und anderer.
Kurz, es war ein lustig - nachdenkliches Mittagsmenu.

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Text: js, Fotos: gg&gm

Sonntag,
10
. September 2017
14:00
Margareta
Divjak-Mirwald



Die Metamorphosen – einige Aspekte zu Ovids Webkunst

Die Altphilologin Margarta Divjak-Mirwald stellte in ihrem sehr strukturierten Vortrag zu Ovids Metamorphosen einige etymologische Erklärungen an den Anfang: an Hand indogermanischer Schriften aus der Bronzezeit und Keilschriftaufzeichnungen aus dem Zweistromland ist bereits ein Zusammenhang vom Weben als Tätigkeitsbereich der Frauen und Gesang abzulesen. Die Erklärung dafür ist, dass wie bei Homer beschrieben, die komplizierten Webmuster durch Absingen von speziellen Liedern „angesagt“ wurden.
Später wurden diese Worte Synonyme. In anderen Textstellen wird klar, dass die Webkunst ein Informationsträger zur Konservierung, aber auch Verbreitung von Nachrichten war. Webmuster und Versmaße bilden gleichermaßen Muster, die auch in Teppichen transportiert wurden. Diese Zusammenhänge gibt es auch im Lateinischen und sogar noch in unserer Sprache: Textil als etwas Gewebtes und Text als Informationsträger haben die gleiche Wurzel, aber auch „dichten“ hat mit seinen beiden Bedeutungen Verbindung in beide Richtungen: mit dem Verdichten eines Gewebes mit dem Kamm kann das Dichten als besonders dichte Sprache in Zusammenhang gebracht werden.
Nach einem Überblick zu Ovids Leben und Werk wurden 2 Metamorphosen näher besprochen: Niobe und Arachne. Bei Niobe wurde eine Übereinstimmung von Textteilen und bekannten Webmustern gezeigt und bei Arachne die Wichtigkeit der Technik des Webens als von Pallas Athene den Menschen gezeigtes Wissen.
Der sehr vielschichtig aufbereitete Vortrag zeigte einige nicht so bekannte oder auf der Hand liegende Zusammenhänge zwischen Dichtkunst und Webtechnik auf und lässt uns auch Ovid mit anderen Augen lesen und interpretieren.

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Text: dr, Fotos: gm

Sonntag,
10
. September 2017
15:30


Trailer zum ansehen

Richard Wilhelm wurde 1873 geboren, studierte Theologie, und ging 1899 als Missionar ins chinesische Qingdao. Am Ende verbrachte er fast ein Vierteljahrhundert in China.
In dieser Zeit taufte Richard Wilhelm keinen einzigen Chinesen – stattdessen tauchte er tief in die Geisteswelt seines Gastlandes ein. Und er begann, die klassischen Werke des antiken Chinas ins Deutsche zu übertragen : unter anderen Konfuzius, die daoistischen Klassiker, das Orakelwerk Buch der Wandlungen , bekannt im Westen auch als I Ging .
(Quelle: http://www.zeit.de)

FILM, Wandlungen – Richard Wilhelm und das I Ging

Bettina Wilhelm drehte einen Dokumentarfilm über ihren Großvater Richard Wilhelm (1873-1930) und seine Tätigkeiten und Kontakte im China des beginnenden 20. Jahrhunderts.
In stimmungsvollen Bildern zeigt sie alte Fotografien und Filmaufnahmen kombiniert mit Eindrücken aus dem heutigen China.
Sie interviewt Nachkommen von Mitarbeitern ihres Großvaters und Experten der chinesischen Philosophie. Richard Wilhelm lernte in kurzer Zeit die chinesische Sprache perfekt und konzentrierte sich immer mehr auf Übersetzungen alter philosophischer Texte, unter anderem des I Ging, das so erstmals in den Westen kam. Seine eigentliche Tätigkeit als protestantischer Missionar wurde ihm immer unwichtiger, je tiefer er in die Geschichte Chinas eindrang. Auf vielfältige Art versucht Bettina Wilhelm das Geheimnis des „Buchs der Wandlungen“ zu vermitteln und auch die wechselvollen Beziehungen zwischen Deutschland und China zur Zeit des Ersten Weltkriegs nachzuzeichnen. Eindringliche Bilder zeigen einen Teil der Weltgeschichte, der uns eher weniger geläufig ist.



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Text: df, Fotos: gm

Sonntag,
10
. September 2017
17:30

Annemarie Ortner
 und Freunde

Richard Strauss

Im Herbst 1944 nahm Strauss, vermittelt über den Musikwissenschaftler Willi Schuh, einen Kompositionsauftrag Paul Sachers an und notierte als Ausgangsidee „Trauer um München“ in sein Skizzenbuch, auf das er 1945 zurückgriff. Besonders die Zerstörung des Münchner Nationaltheaters, seiner langjährigen Wirkungsstätte, vom 3. auf den 4. Oktober 1943 erschütterte ihn. Hatte er zunächst an ein Septett gedacht, erweiterte er die Besetzung später auf zehn Violinen, fünf Bratschen und Violoncelli sowie drei Kontrabässe, um so die Klangfarben weiter ausdifferenzieren und intensivieren zu können. (Quelle: Wikipedia)
 

Richard Strauss, “ Metamorphosen”, in der Version für Streichseptett
1.Violine Annemarie Ortner –Kläring, 2.Violine Anne Harvey-Nagl
1.Viola Lena Fankhauser-Campregher, 2.Viola Raphael Handschuh
1.Cello Solveig Nordmeyer, 2.Cello Johannes Kubitschek
Kontrabaß Tommaso Huber

Annemarie Ortner begann den musikalischen Abschluss von Kunst im Karner mit einer kurzen Einführung zu Richard Strauss`Spätwerk „Metamorphosen“. 1943 begonnen für ein kleines Streicherensemble wurde die Besetzung bald auf 23 Streicher erweitert. Strauss legte in dieses Werk seine ganze Verzweiflung und Depression seiner persönlichen Situation gegen Ende des Krieges als auch zur allgemeinen Zerstörung seiner Heimatstadt München und weiter Teile Deutschlands hinein.
Seine glanzvolle Karriere lag in Trümmern, genauso wie die Städte. Er versuchte dies durch immer wieder kehrende absteigende Tonfolgen zu erreichen und beendete das Stück mit einem sehr kurzen Zitat aus Beethovens Eroica, dem Trauermarch. Die in der europäischen Musik schon lange verwendete Rhythmusformel der „umgekehrten Punktierung“ hat einen schleppenden und sehr depressiven Charakter und stellt eine Anspielung auf das allgemeine Ende dar. Wie weit Strauss dieses Stück als Abgesang auf die Nazizeitverstanden hat oder hauptsächlich seine persönliche Situation meinte, ist nicht ganz klar nachweisbar.

In der sehr dichten Atmosphäre des Karners erschloss sich jedenfalls dem Publikum ein extrem intensiver Hörgenuss, der zusammen mit den ausgestellten Tapisserien von Franka Lechner eine ganz besondere Atmosphäre verbreitete. Sichtlich berührt verließen die Besucher nach 40 Minuten den Karner, um am Kirchenplatz noch die musikalischen und farbigen Bilder nachklingen zu lassen






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Text: df & Wikipedia, Fotos: gm

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