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Schöpfungstheologie und EvolutionstheorieHandzettelzum Vortrag von Dr. Hubert Philipp Weber |
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Verschiedene Modelle für die Entstehung der Welt Naturwissenschaftliche Theorien Schöpfungsmythen Grundlinien einer Schöpfungstheologie "Im Anfang schuf Gott"- die biblische Botschaft Die Fragen der Schöpfungstheologie Schöpfung aus dem nichts und fortgesetzte Schöpfung "Was ist der Mensch?" Konvergenz und Widerspruch An der Grenze von Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie Mögliche Verhältnisbestimmungen |
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Es ruhte der Herr und beschaute ihren [Tiamats] Leichnam. Aus dem geteilten Ungeheuer wollte er Kunstvolles schaffen. Er schnitt es also entzwei wie einen getrockneten Fisch; Der einen Hälfte bediente er sich, das Himmelsgewölbe zu machen, Zog den Riegel, setzte Wächter ein Und schärfte ihnen ein, Ihre Wasser nicht herauszulassen ... Marduk schuf einen Wind [...] Er sammelte die Wasser und ließ sie in Wolken dahinziehen. Das Aufstehen des Windes, den frischen Regen, Den Hauch der Nebel, die Ströme ihres Speichels Ordnete er und nahm das Ganze selbst in die Hand. Er gab ihrem Kopf einen Platz; darüber häufte er ein Gebirge. Er machte die unterirdischen Wasser frei, die Flut ergoss sich. In ihren Augen schloss er den Euphrat und den Tigris auf, Er verstopfte ihre Nasenlöcher und ließ [...] Er häufte auf ihrer Brust fruchtbare Hügel an. Er bohrte einen Wasserspiegel an, um eine Quelle zu schaffen. Aus einer Schlinge ihres Schwanzes schuf er das Band des Himmels und der Erde (Die Schöpfungsmythen, Düsseldorf 1998, 143-144) |
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Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war
wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist
schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde
Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der
Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er
Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag. Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag. [...] Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. [..,] So geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag. So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. (Genesis 1,1-2,4a - Auswahl) |
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... Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und
Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des
Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig
geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast
ihm alles zu Füßen gelegt... (Psalm 8,4-7) |
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Erstes Gebot. "Vor allem glaube zuerst, dass Gott
einer ist, der alles schuf und gestaltete, der das All aus dem Nichtsein
ins Dasein rief, der selbst unbegreiflich alles in sich begreift. Ihm
sollst du glauben, ihn sollst du fürchten, in solcher Furcht aber
enthaltsam sein. Dies beachte, dann wirst du alle Sünde ablegen und
dich mit jeder gerechten Tugend bekleiden und wirst Leben haben bei
Gott, wenn du dies Gebot beachtest." (Hirt des Hermas, Mandatum I,1 - vor 150) |
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Es ist fast einmütige Auffassung der Gläubigen und der
Nichtgläubigen, dass alles auf Erden auf den Menschen als seinen
Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist. Was ist aber der Mensch? Viele
verschiedene und auch gegensätzliche Auffassungen über sich selbst hat
er vorgetragen und trägt er vor, in denen er sich oft entweder selbst
zum höchsten Maßstab macht oder bis zur Hoffnungslosigkeit abwertet,
und ist so unschlüssig und voll Angst. In eigener Erfahrung dieser
Nöte kann die Kirche doch, von der Offenbarung Gottes unterwiesen, für
sie eine Antwort geben, um so die wahre Verfassung des Menschen zu
umreißen und seine Schwäche zu erklären, zugleich aber auch die
richtige Anerkennung seiner Würde und Berufung zu ermöglichen. Die
Heilige Schrift lehrt nämlich, dass der Mensch "nach dem Bild
Gottes" geschaffen ist, fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu
lieben, von ihm zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt, um
sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und zu nutzen. "Was ist
der Mensch, dass du seiner gedenkst? Oder des Menschen Kind, dass du
dich seiner annimmst? Wenig geringer als Engel hast du ihn gemacht, mit
Ehre und Herrlichkeit ihn gekrönt und ihn über die Werke deiner Hände
gesetzt Alles hast du ihm unter die Füße gelegt" (Ps 8,5-7). Aber
Gott hat den Menschen nicht allein geschaffen: denn von Anfang an hat er
ihn "als Mann und Frau geschaffen" (Gen 1,27); ihre Verbindung
schafft die erste Form personaler Gemeinschaft. Der Mensch ist nämlich
aus seiner innersten Natur ein gesellschaftliches Wesen; ohne Beziehung
zu den anderen kann er weder leben noch seine Anlagen zur Entfaltung
bringen. Gott sah also, wie wir wiederum in der Heiligen Schrift lesen,
"alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut" (Gen 1,31). (Gaudium et spes 12) |
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Je mehr wir uns in unseren Theorien bemühen, den
Menschen auszuschließen, um so enger werden die Kreise, die wir um ihn
herum beschreiben, als würden wir in seinen Wirbel hineingezogen. ...
Der Mensch unten; der Mensch oben; der Mensch in der Mitte; und vor
allem: der Mensch, der in uns und um uns lebt, sich ausbreitet und so
furchtbar zu kämpfen hat Man wird sich schließlich doch mit ihm
befassen müssen. (Teilhard de Chardin, Der Mensch im Kosmos 291) |
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Vorausgesetzt, dass die methodische Forschung in allen
Wissensbereichen in einer wirklich wissenschaftlichen Weise und gemäß
den Normen der Sittlichkeit vorgeht wird sie niemals in einen echten
Konflikt mit dem Glauben kommen, weil die Wirklichkeiten des profanen
Bereichs und die des Glaubens in demselben Gott ihren Ursprung haben. (Gaudium et spes 36) |
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