Kunst im Karner - 7.-22. Juni 2008 - 
Judith Wagner  -  HIMMLISCHE (?) BEGEGNUNGEN

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FRANZ KREJS

Lebenslauf - Kontakt


 GEDICHTE ZUM THEMA "BEGEGNUNGEN"

Lausche - In meinem Herzen -  
Durch die fremden Vaterländer

Franz Krejs
  LEBENSLAUF FRANZ KREJS

Dr. Franz Krejs studierte Angewandte Physik an der TU Wien und promovierte in theoretischer Physik an der University of Pennsylvania, Philadelphia. Nach einigen Jahren Grundlagenforschung an verschiedenen amerikanischen Universitäten wechselte er in die Wirtschaft (Wharton School of Business) und dann ins Venture-Kapital. Er war einer der ersten Mitarbeiter der TVM Capital in München und gründete 1985 Horizonte Venture Mangement in Wien. Horizonte wurde in der Folge eine mitteleuropäische Venture-Kapitalgesellschaft mit Büros in Wien, Ljubljana, Zagreb und Sarajewo.

  GEDICHTE
  Lausche -
Fern aus der Tiefe der Steppe hebt sich der Wind,
weht auf dich zu.

Lausche, was er dir zuträgt -
das endlose Gesirre zahlloser Insekten,
den letzten Hauch vergehender Münder,
das Flüstern der Liebenden,
das Schluchzen gebrochener Herzen.

Ahnung bringt er
längst vergangener Leben
wenn er über die zerbrochenen Steine
versunkener Städte,
über die Gräber der ruhenden Toten weht.

Durch die Gräser
darübergebreiteter Steppen,
durch das Gestein hochaufragender Türme
steigt es hoch -
Bangen und Hoffen,
Glanz und Elend
verwehter Leben -
und zittert im Wind.

Hebe das Haupt
und lausche
über den Wind hinaus
in das atemlose Schweigen
des unendlichen Raums.

Lausche tief hinein
bis die Stille aus ihrer Tiefe
zu singen beginnt
das ewige Lied vom Sein und Vergehn.

Lausche,
verweile und sei.

FRANZ KREJS
Warschau, 15. Mai 2006

  In meinem Herzen,
wie langsam du stirbst,
wie ich dich tot
wünsche
und mich doch nicht lösen kann
von dir.

Du warst die Welt
und alles
trägt noch dein Gesicht,
du warst der Hauch
in allem
und Lied und Ton, Gedicht.

Und in den Nächten
den weiten -
schwer und breit
über dem Land -
in leeren Händen halt ich
deine Hand.

Und überall du,
in allem Fließen und Sein
bis aus dem Dunkel das Licht fällt,
der Schrei: Ich bin allein!

Mit wahnsinnigen Fingern
spielst du
auf mir ein glühend Lied -
Lass mich,
lass mich gehen!
Folge,
folge mir nicht!

Franz Krejs
Kempton, Pennsylvania
13. April 1975

  Durch die fremden Vaterländer der anderen
bin ich hindurchgegangen
während mein eigenes
hinter mir in Staub zerfiel.

Manchmal blättert
der Wind in mir
die Bilder auf
und der Duft fremder Blumen
weckt die Wehmut
und das grenzenlose Verlangen
nach einer versunkenen,
fernen Heimat.

Nachts über mir
singen die Sterne
lautlos ein kristallenes Lied
und aus den Weiten
fällt der Tau
auf mein rastloses Herz.

Morgen, wenn ich weiterziehe
brauch ich nicht mehr
als den nächsten Schritt wissen -
darüber horch ich hinaus
auf das Singen der Sterne,
das Spiel des Windes.

Franz Krejs
Bryn Mawr, Jänner 1979

Franz Krejs

Kontakt Franz Krejs:
Lustkandelgasse 12/12 A-1090
 
E-Mail: krejs@horizonte.at
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